Forschende der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) haben untersucht, inwieweit KI und asiatische Plattformen wie Temu und Shein den heimischen Online-Handel verändern. Einer Medienmitteilung zufolge wurden für die 7. Ausgabe einer repräsentativen Befragung vom 27. März bis 31. Juli 2024 Daten bei 624 Online-Händlern gesammelt. 516 Händler aus Business-to-Consumer, Business-to-Business und Herstellershops haben ihren Firmensitz in der Schweiz, weitere kommen aus Österreich (85), Deutschland (11) sowie aus weiteren Ländern (12).
Die Auswertung ergab folgendes Bild: Mehr als jeder zweite Händler setzt KI für die Erstellung von Inhalten, Produkttexten und Übersetzungen ein. Weitere Bereiche seien Suchmaschinenoptimierung und die Erstellung von Bildern und Videos. KI bringe Zeitersparnis, Qualitätssteigerung und ein Umsatzplus durch eine bessere Reichweite in Suchmaschinen. „Die KI ist in kurzer Zeit in der digitalen Wirtschaft angekommen und bleibt nicht einfach nur ein Buzz-Word“, wird Studienleiter Darius Zumstein von der FHNW zitiert. Neben vielen Chancen sehen 44 Prozent der Händler in der KI eine Herausforderung.
Der Wettbewerb mit Plattformen wie Temu und Shein führen hingegen in erster Linie zu starkem Preis- und Kostendruck. Betroffene Händler versuchten, über qualitative, exklusive oder nachhaltige Produkte sowie einen guten Kundenservice gegenzusteuern und sich abzuheben, heisst es. Insgesamt 61 Prozent der befragten Händler gaben aber an, noch keine Auswirkungen durch die asiatische Konkurrenz erfahren zu haben. ce/heg