(CONNECT) Die USA planen, ihre Zölle um bis zu 13 Prozentpunkte zu erhöhen. Sollte US-Präsident Donald Trump mit seiner Ankündigung von reziproken Zöllen ernst machen, käme die Schweiz laut einer Analyse von Allianz Trade, der Unternehmenssparte der Allianz, wohl mit einem blauen Auge davon.
Die Berechnung fusst auf dem am 13. Februar von der US-Regierung veröffentlichten Memorandum über den gegenseitigen Handel und Zölle (Reciprocal Trade and Tariffs). Es sieht vor, dass die USA ihre Zölle an die jener Länder angleicht, die ebenfalls Zölle, Steuern einschliesslich der Mehrwertsteuer und Gebühren auf Waren aus den USA erheben. Das, so die Allianz-Analyse, „könnte den globalen effektiven Zollsatz in den USA um weitere +13 Prozentpunkte erhöhen und die Wahrscheinlichkeit eines Handelskrieges beschleunigen“.
All dies würde für die Schweiz auf einen Anstieg um 4 Prozentpunkte von 0,7 Prozent auf 4,7 Prozent hinauslaufen, so der CEO von Allianz Trade Switzerland, Jan Möllmann, in einer Mitteilung. „Bei uns beträgt das Zollgefälle nur 1 Punkt und das Mehrwertsteuergefälle 3 Punkte.“ Damit befände sich die Schweiz zusammen mit Taiwan und den Vereinigten Arabischen Emiraten (unter +1 Prozentpunkt), Singapur (+5 Prozentpunkte) und Kambodscha (+6 Prozentpunkte) unter den am wenigsten betroffenen Handelspartnern.
In der EU würden die Zölle um +12 Prozentpunkte, in China um +13 Prozentpunkte steigen. Argentinien, Indien, Brasilien, Chile und Kenia wären bei diesen Prognosen mit Zollerhöhungen zwischen +23 und +34 Prozentpunkten am stärksten betroffen. „Um diese hohen Zölle zu vermeiden“, heisst es in der Mitteilung, „werden wohl viele Handelspartner Zugeständnisse machen und versuchen, Abkommen mit Präsident Trump abzuschliessen. Nicht alle werden aber Erfolg haben und müssen mit Vergeltungsmassnahmen rechnen.“ ce/mm