Der Winterprognose der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) zufolge wird sich der derzeitige kräftige Aufschwung der Weltwirtschaft im Verlauf der nächsten beiden Jahre etwas verlangsamen. Die Schweizer Exportwirtschaft werde jedoch auch in den kommenden Quartalen von einer dynamischen Nachfrage insbesondere aus Europa und den USA profitieren. Insgesamt prognostiziert die KOF der Schweiz ein Exportwachstum von 6,2 Prozent im nächsten und 4,3 Prozent im übernächsten Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt soll 2018 um 2,3 und 2019 um 1,7 Prozent zulegen.
Die Ausrüstungsinvestitionen werden den Konjunkturforschern zufolge 2018 um 4,4 und 2019 um 1,9 Prozent zulegen. Bei den Bauinvestitionen prognostiziert die KOF jedoch lediglich dem Tiefbau einen von den Infrastrukturfonds getriebenen Aufschwung. Der Wohnbau werde sich dagegen „relativ verhalten entwickeln“, heisst es in der Mitteilung.
Der Arbeitslosenquote wird in der Winterprognose ein Rückgang auf 2,9 Prozent bis Anfang 2019 prognostiziert. Die Löhne sollten im nächsten Jahr nominal um 0,7 und 2019 um 1,0 Prozent steigen. Dabei werde die reale Einkommensentwicklung durch Inflationsraten von jeweils 0,5 Prozent in den beiden Jahren „etwas gebremst“, schreibt die KOF. Sie geht deshalb von einem Wachstum des privaten Konsums um 1,6 im nächsten und 1,5 Prozent im übernächsten Jahr aus. Den öffentlichen Konsumausgaben wird aufgrund einer „zurückhaltenderen Ausgabenpolitik“ eine Abschwächung des Wachstums vorausgesagt.
Der Wechselkurs des Franken gegenüber dem Euro wird sich nach Ansicht der Konjunkturforscher bis 2019 bei knapp 1,17 halten. Sie rechnen überdies bereits im nächsten Jahr mit steigenden Langfristzinsen. Im Laufe von 2019 werde die SNB auch die Kurzfristzinsen anheben. hs