Universitätsklinik Balgrist testet Prototyp für chirurgischen Roboter

Zürich - Ein internationales Forschungsprojekt unter Beteiligung der Universitätsklinik Balgrist und der Universität Zürich hat den Prototyp eines chirurgischen Roboters entwickelt. Er nutzt eine Vielzahl von Sensoren und hat in der Klinik bereits erste Operationsschritte durchgeführt.

Im Forschungs- und Trainingscenter OR-X an der Universitätsklinik Balgrist ist der Prototyp eines im Forschungsprojekt Functionally Accurate Robotic Surgery (FAROS) getestet worden, informiert die UKB in einer Mitteilung. Das 2021 im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon gestartete Projekt wurde von einer internationalen Forschungskooperation durchgeführt. Aus der Schweiz nahmen die UKB und die Universität Zürich teil.

Der im Rahmen von FAROS entwickelte Roboter soll komplexe und hochpräzise Operationsschritte eigenständig durchführen können. Dazu erhielt er „die nötigen Werkzeuge, um klinische oder chirurgische Situationen zu verstehen und angemessen vorzugehen“, wird Mazda Farshad, medizinischer Spitaldirektor der UKB, in der Mitteilung zitiert. Konkret kann der Roboter eine Vielzahl senorischer Wahrnehmungen nutzen.

Beim Testeinsatz im OR-X hat der Prototyp in kontrollierter Umgebung bereits mehrere Operationsschritte autonom bewältigt. Seine Genauigkeit sei sehr vielversprechend, erläutert Philipp Fürnstahl, Leiter der Forschungsgruppe für computergestützte Chirurgie an der UKB. „Wir befinden uns bald in einem Bereich, der klinisch akzeptabel ist.“

Fürnstahl war innerhalb von FAROS für das Engagement von UKB und UHZ zuständig. Die beiden Schweizer Institutionen fungierten als zentrale Bindeglieder zwischen den Forschungspartnern aus den Bereichen Robotik (Universität Sorbonne, Frankreich), Informatik (King's College London, England), Sensorik (KU Leuven, Belgien) und Industrie (SpineGuard, Frankreich). ce/hs

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