Einnahmen aus Mindeststeuer laufen schleppend an

Zürich - Die realisierten Einnahmen aus der OECD-Mindeststeuer für das erste Jahr deren Gültigkeit dürften weit geringer als erwartet ausfallen. Nach Wegfall von Übergangsregelungen ab 2026 sollten die Einnahmen steigen. Dies zeigt eine Erhebung von Deloitte.

(CONNECT) Die Einnahmen der Schweiz aus der OECD-Mindeststeuer werden 2024 voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als vom Bund erwartet, informiert Deloitte Schweiz in einer Mitteilung. Die Beratungsgesellschaft stützt sich bei dieser Aussage auf eine von ihr angefertigte Analyse der 50 grössten börsenkotierten Konzerne der Schweiz. Sie werden für das erste Jahr der Gültigkeit der Mindeststeuer zusammen rund 243 Millionen Franken zahlen. Ein Teil der Steuern wird dabei allerdings nicht der Schweiz, sondern anderen Ländern zugutekommen.

Der Analyse von Deloitte zufolge unterliegen mindestens 15 der untersuchten 50 Konzerne der Regelung zur OECD-Mindeststeuer. Dabei entfallen über drei Viertel der gesamten Ergänzungssteuern 2024 auf einen einzigen Konzern, schreibt Deloitte. Die betroffenen Branchen beschränken sich auf Pharma, Finanz und Medizintechnik. „Die bisherigen Zahlen zeigen, dass die OECD-Mindeststeuer in der Schweiz vorderhand nur wenige Konzerne betrifft und für die wenigsten eine signifikante Steuermehrbelastung bedeutet“, wird Thomas Hug, Partner Tax & Legal bei Deloitte Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

Als Grund für die Lücke der tatsächlich anfallenden und der ursprünglich erwarteten Steuereinnahmen haben die Fachleute von Deloitte noch bis 2026 geltende Übergangsregelungen ausgemacht. Von diesen könnten aktuell viele Konzerne profitieren, erläutert Hug. „Doch diese Regeln sind nicht von Dauer, und nach 2026 könnte sich das Bild ändern.“ Dies hänge auch davon ab, „ob weitere Länder die OECD Mindeststeuer einführen werden“, so der Deloitte-Experte. ce/hs

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