Cyltronic ist derzeit mit der Markteinführung seines patentierten linearen Elektrozylinders für industrielle Anlagen aller Art in der DACH-Region und in Italien befasst. Laut Angaben des 2020 als AG gegründeten Unternehmens mit Sitz im Technopark Winterthur handelt es sich dabei um den weltweit einzigen 1:1-Ersatz für herkömmliche Pneumatikzylinder. Die All-in-one-Lösung ist nicht nur einfach zu installieren und zu bedienen, sondern ermöglicht auch Einsparungen bei den Energiekosten und unterstützt so Unternehmen bei der Erreichung ihrer Klimaziele.
Wie dessen Erfinder, Cyltronic-CEO und Mitgründer Jeremias Wehrli, anlässlich einer Zoom-Präsentation im Rahmen der Veranstaltungsreihe Zürcher Wirtschaft sichtbar machen der Zürcher Handelskammer deutlich machte, sind Zylinder, die mit der 1924 erfundenen Pneumatik arbeiten, hochgradig ineffizient: Etwa 94 Prozent der eingesetzten Energie gingen dabei verloren, „ohne dass sie irgendwem irgendwas genützt hätte“. Andere Elektrozylinder auf dem Markt seien zu kompliziert, zu teuer und zu gross.
Diese Lücke haben die kompakten Cyltronic-Zylinder mit integriertem Servo-Controller geschlossen. Sie können unkompliziert an beiden Enden mit den vorhandenen Normbauteilen verbunden werden und mit den bereits vorhandenen Signalen einer Anlage arbeiten. Ausserdem verfügen sie über einen schnellen Antrieb von bis zu 600 Millimeter pro Sekunde und eine Kraftentwicklung von bis zu 800 Newton. Geschwindigkeit, Kraft, Beschleunigung können anders als bei allen anderen Geräten in Echtzeit frei variiert werden. Vor allem aber kann der Zylinder als einziger auf jede beliebige Position fahren statt nur an die beiden Endpunkte.
Unternehmen wie Coop, Ricola, Micarna, BASF und Stihl nutzen die Cyltronic-Zylinder bereits. Die gesamte Endmontage findet in der Schweiz statt, die Einzelteile werden global beschafft. Doch „obwohl unsere Serien immer grösser werden, fallen unsere Preise nicht“, sagt Wehrli. Denn das junge Unternehmen bekomme „gleich zum Start die ganzen globalen Probleme zu spüren“, etwa durch ausfallende Lieferanten, Materialknappheit und steigende Versandkosten.
Doch „der Markt spielt in die richtige Richtung“: Allein in der Schweiz seien schätzungsweise 2 Millionen Druckluftzylinder im Einsatz, das Marktvolumen betrage allein hier 218 Millionen Franken. 2,5 Milliarden Dollar seien es in der DACH-Region und 20 Milliarden weltweit. mm