Zinswende schmälert verwaltete Vermögen

Zürich - Das Ende des Tiefzinsniveaus hat die von Privatbanken verwalteten Vermögen zurückgehen lassen. Dies zeigt eine Studie von PwC. Dem Beratungsunternehmen zufolge erwiesen sich kleine Privatbanken widerstandsfähiger als Grossbanken.

Nach einem Rekordjahr 2021 sind die von Privatbanken verwalteten Vermögen 2022 auf das Niveau von 2020 zurückgefallen, informiert PwC in einer Mitteilung. Das Beratungsunternehmen stützt sich dabei auf sein Private Banking Switzerland Market Update 2023. PwC macht für die Entwicklung insbesondere das Ende des Tiefzinsniveaus verantwortlich.

Die von grossen Privatbanken verwalteten Vermögen gingen im Jahresvergleich um 14,3 Prozent zurück. Hier habe sich auch „das überschaubare Wachstum der Nettoneugelder“ um lediglich 1,4 Prozent bemerkbar gemacht, schreibt PwC. Kleine Privatbanken wiesen dagegen ein Wachstum der Nettoneugelder um durchschnittlich 4,4 Prozent aus.

Kleine und mittelgrosse Privatbanken konnten zudem ihr Aufwand-Ertrag-Verhältnis auf 83 beziehungsweise 78 Prozent senken. Grosse Privatbanken wiesen hier allerdings trotz einer leichten Erhöhung einen besseren durchschnittlichen Wert von 69 Prozent aus.

Grosse Privatbanken erreichten im Berichtsjahr zudem mit durchschnittlichen 9,8 Prozent die höchste Eigenkapitalrentabilität. Mittelgrosse Privatbanken konnten ihre Rentabilität auf 4,6 Prozent leicht verbessern. Kleine Privatbanken wiesen trotz einer Verbesserung um 3 Prozentpunkte mit 4,1 Prozent die geringste Rentabilität aus.

Kleine und mittlere Privatbanken könnten ihre Rentabilität nur geringfügig steigern, da sie ihr Aufwand-Ertrag-Verhältnis „nicht signifikant reduzieren können“, wird Martin Schilling, Managing Director, Deals Financial Services – Asset & Wealth Management bei PwC Schweiz, in der Mitteilung zitiert. „In dieser sich wandelnden Finanzlandschaft sind kluge Geschäftsmodelle entscheidend, um langfristige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.“ ce/hs

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