Verwaltung hinkt Bevölkerung bei digitalem Wandel hinterher

Zürich - Zwei Drittel der Bevölkerung wünschen sich, sämtlichen Interaktionen mit der Verwaltung online abwickeln zu können. Das digitale Angebot der Behörden entspricht diesen Erwartungen noch nicht. Abhilfe könnte eine verstärkte Zusammenarbeit mit Unternehmen schaffen, meint Deloitte.

„Bevölkerung fordert mehr digitale Leistungen – öffentliche Verwaltung noch nicht bereit“, überschreibt Deloitte Schweiz eine Mitteilung zur Studie „Digital Government Survey 2023“ der Beratungsgesellschaft. Der ihr zugrundeliegenden Umfrage zufolge ist knapp die Hälfte der Menschen in der Schweiz mit dem bestehenden Angebot an E-Government-Dienstleistungen zufrieden. Zwei Drittel der Befragten wollen allerdings sämtliche Dienstleistungen und Behördengänge online abwickeln können. Mit 58 Prozent spricht sich mehr als die Hälfte der Befragten zudem für eine proaktive Nutzung aus, etwa die automatische Erneuerung der Identitätskarte.

Diese Erwartungen kann die öffentliche Verwaltung auch nach eigener Einschätzung nicht erfüllen. Nur etwas mehr als vier von zehn für die Studie befragte Verwaltungsmitarbeitende meldeten die Verfügbarkeit von digitalen Dienstleistungen ihrer Stelle. Auf Gemeindeebene sinkt diese Zahl sogar auf 34 Prozent. „Die Verwaltung hat Aufholbedarf und sollte digitale Lösungen konsequent anbieten“, wird Rolf Brügger, designierter Leiter Regierung und Öffentlicher Sektor bei Deloitte Schweiz, in der Mitteilung zitiert. „Jetzt sind mutige und entschlossene Schritte gefragt.“

Als Probleme für eine konsequente Digitalisierung werden in der Mitteilung fehlende Zahlungsbereitschaft seitens der Bevölkerung und mangelnde Investitionen in die fachliche Kompetenz der Verwaltungsangestellten genannt. Beide Problem könnten entschärft werden, „indem staatliche Stellen für die Erbringung von E-Government-Dienstleistungen vermehrt mit privaten Unternehmen zusammenarbeiten“, rät Brügger. ce/hs 

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