Tamedia hat unter der Führung von CEO Jessica Peppel-Schulz eine neue Strategie entwickelt. Damit reagiert das Redaktionsnetzwerk der TX Group laut einer Mitteilung auf den rapiden Wandel in der Mediennutzung und Veränderungen im Werbemarkt. Die Neuaufstellung sieht drei Massnahmenpakete vor.
Erstens setzt Tamedia für das digitale Wachstum auf ihre stärksten Marken „Tages-Anzeiger“, „BZ Berner Zeitung“, „Basler Zeitung“ und „24 heures“. Tamedia-Titel mit weniger Reichweite werden digital in diese vier Plattformen integriert. Die Traditionstitel „Der Bund“ und „Tribune de Genève“ behalten ihren eigenen digitalen Auftritt. Die „12-App“ sowie der „Verkehrsmonitor“ werden eingestellt. Alle gedruckten Tamedia-Marken werden weitergeführt. In den Redaktionen werden rund 90 Stellen abgebaut.
Zweitens werden zwei Tamedia-Druckereien wegen Überkapazitäten geschlossen: das Centre d'Impression de Lausanne in Bussigni VD voraussichtlich Ende März 2025 und das Druckzentrum Zürich Ende 2026. Dem werden den Angaben zufolge rund 200 Vollzeitstellen zum Opfer fallen. Die Druckerei Bern wird ausgebaut.
Und drittens organisiert Tamedia ihre Werbevermarktung ab 2025 als Tamedia Advertising. Den Angaben zufolge werden „alle notwendigen Teams“ des Werbevermarktungsunternehmens Goldbach in Tamedia integriert.
Laut Verleger Pietro Supino ist „der Zeitpunkt für eine grundlegende Neuaufstellung gekommen“. Der Verwaltungsrat sei „sich der Schwere der notwendigen Massnahmen bewusst und steht dahinter, um das Ziel einer erfolgreichen Aufstellung für eine digitale Zukunft zu erreichen“. Eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit sei die Voraussetzung für unabhängigen Qualitätsjournalismus, so Peppel-Schulz: „Zu diesem hat sich Tamedia schon immer verpflichtet. Das wird so bleiben.“ ce/mm