Im Winter drohen Strom- und Gas-Mangellagen. Die hohen Energiepreise sind für viele Unternehmen bereits heute eine Belastung. Sollte sich die Lage zuspitzen, sind die Schäden zu minimieren. Die ZHK stützt das Positionspapier von economiesuisse mit vier Grundsätzen: Erstens sind sofort Sparappelle umzusetzen. Zweitens müssen zu Beginn einer Mangellage Unternehmen mit Zweitnutzungsanlagen rasch umschalten. Notfalls muss drittens in nicht betriebskritischen Bereichen kontingentiert werden. Und viertens wäre eine solidarische Kontingentierung zwischen produzierender Wirtschaft und Privathaushalten zwingend.
Klimaschutz und Versorgungssicherheit gleichzeitig verbessern
Langfristig ist wichtig, dass der Forschung keine Denk- oder Technologieverbote auferlegt werden – auch nicht bezüglich Kernkraft. Bewilligungsverfahren sind zu beschleunigen. Nachholbedarf besteht beim ökologischen Strom, der aus Kraftwerken stammt, die erneuerbare Quellen nutzen. Dabei ist auf einen Technologie-Mix zu setzen. Es braucht einen Ausbau bei der Wasser-kraft, dann aber auch bei der Photovoltaik und der Windkraft, der Biomasse sowie der Geothermie. Mindestens solange diese Produktionsarten nicht deutlich gesteigert werden können, behält auch die Kernkraft ihre Bedeutung. Die Schweiz fährt gut damit, Kernkraftwerke solange zu betreiben, als sie sicher und wirtschaftlich sind. Neben den Produktions- sind auch die Speichertechnologien voranzutreiben.
Auch bezüglich der Gasversorgung ist der Technologie-Mix zentral. Erdgas kann immer mehr durch erneuerbare Gase ersetzt werden, die neben Biogas auch synthetisches Methan und Wasserstoff umfassen. Der Prozess, um die Gasversorgung zu dekarbonisieren, braucht Zeit – umso mehr muss er gerade aus der Perspektive der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes politisch entschlossen vorangetrieben wer-den.