ZHK: Indonesien zählt nicht zu den wichtigsten Handelspartnern der Schweiz. Nun liegt ausgerechnet ein Freihandelsabkommen mit dem asiatischen Inselstaat auf dem Tisch. Ist ein Abkommen überhaupt sinnvoll?
M. Hirzel: Auf jeden Fall. Auch für die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie ist zwar immer noch die EU der wichtigste Absatzmarkt. Das stärkste Wachstumspotenzial liegt in den kommenden Jahrzehnten jedoch nicht in Europa, sondern in Schwellen- und Entwicklungsländern. Sie haben viel wirtschaftliches Aufholpotenzial.
ZHK: Spielt Indonesien hier eine Rolle?
M. Hirzel: Ja, mit seinen 267 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten, der wachsenden Mittelschicht und den stabilen politischen Verhältnissen ist Indonesien in Zukunft ein interessanter Zielmarkt. Ich bin überzeugt, dass er für Schweizer Unternehmen, insbesondere auch KMU, enormes Potenzial birgt.
ZHK: Welche konkreten Vorteile bringt das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen?
M. Hirzel: Erstens befreit es Schweizer Ausfuhren nach Indonesien von hohen Zöllen. Das erhöht die Exportchancen, weil Schweizer Produkte günstiger werden. Zweitens verbessert das Abkommen den Schutz von Geistigem Eigentum. Für die hoch innovative Schweizer Industrie ist das von grosser Bedeutung. Und drittens stärkt das Abkommen den Werkplatz Schweiz. Es sichert hier Arbeitsplätze, da der Austausch einfacher wird.