Globale Mindeststeuer wird Wettbewerb verschieben

Zürich - Die Umsetzung der globalen Mindeststeuer wird nach Ansicht von EY nicht zu einer Gleichheit im Wettbewerb führen. Stattdessen finde eine verstärkte Verschiebung hin zum Wettbewerb um Subventionen statt, prognostiziert das Beratungsunternehmen.

EY erwartet einen verschärften Wandel vom Steuer- zum Subventionswettbewerb. Die Umsetzung der globalen Unternehmenssteuer werde schon deshalb keine steuerliche Wettbewerbsgleichheit schaffen, da sich grosse Wirtschaftsmächte wie die USA, China, Brasilien und Indien gegen eine Einführung ausgesprochen haben, schreibt das Beratungsunternehmen in einer Mitteilung zu einem EY-Thesenpapier über aktuelle Steuerfragen. Zudem verlören nur die Steueranreize unter den neuen Regelungen ihre Wirksamkeit. Subventionen hingegen blieben unangetastet. Dies habe zur Folge, „dass sich der bereits bestehende Wandel vom Steuer- zum Subventionswettbewerb weiter fortsetzt“, so die Fachleute von EY.

Sie führen den Trend zu internationaler Steuerregulierung auf einen erhöhten Bedarf von Staaten nach Steuersubstrat zurück. Dies gelte insbesondere auch für die Schweiz, heisst es in der Mitteilung. „Die Schweizer Stimmbevölkerung hat sich bei den letzten Abstimmungen mit einem Ja zu einer 13. AHV-Rente und einem Nein zur Erhöhung des Rentenalters deutlich geäussert“, wird Roger Krapf, Managing Partner Tax & Legal bei EY in der Schweiz, dort zitiert. „Auch die stetig steigenden Kosten des Gesundheitssystems machen staatliche Mehrausgaben wahrscheinlich, wie die kürzliche Abstimmung über die Prämien-Entlastungs- und die Kostenbremse-Initiative trotz ihrer Ablehnung exemplarisch aufzeigen.“ Die Fachleute bei EY gehen in diesem Zusammenhang von einer Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Schweiz aus. ce/hs

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