An der Spitze der Rangliste der weltweiten Fintech-Hubs hat sich in der neuen Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern (HSLU) nichts geändert. Singapur führt weiter vor Zürich und Genf. Dahinter folgen London, Amsterdam und Toronto. Die HSLU hat ihre „IFZ FinTech-Studie“ in diesem Jahr bereits zum vierten Mal vorgelegt.
Laut einer Medienmitteilung der Hochschule ist die Branche in der Schweiz im vergangenen Jahr jedoch deutlich gewachsen. Ende 2018 wurden in der Schweiz 356 Fintech-Unternehmen gezählt, das sind 62 Prozent mehr als im Vorjahr. „Wie sich anhand der steigenden Anzahl Mitarbeitenden und der Kapitalisierung der Unternehmen zeigt, ist der Sektor auch reifer und stabiler geworden“, so die Hochschule. Im traditionellen Finanzwesen seien die Zahlen der Mitarbeitenden und der Institutionen hingegen rückläufig.
Die HSLU macht zudem auf eine besondere Situation für den Innovationsstandort Schweiz aus. So würde sich national wie auch international zeigen, dass Fintechs, die ihre Kompetenzen verstärkt im technologischen Bereich haben, hauptsächlich international orientiert seien. Fintechs, die bei ihrer Tätigkeit hingegen ein stärkeres Gewicht auf den finanziellen Aspekt legen, würden sich verstärkt auf den Binnenmarkt fokussieren. Für die Finanzbranche seien Lösungen gefragt, „welche für Kunden und Unternehmen nachvollziehbar und akkurat sind“ und nicht unbedingt „aussergewöhnliche Technologien“. Dadurch würden sich Chancen für die Schweiz ergeben.
Laut der Studie ist weiterhin mit Veränderungen in der Branche zu rechnen. So sei der Markt für Kryptowährungen bereits stark korrigiert worden. Dass Banken in Zukunft allerdings von Fintechs verdrängt werden, erwarten die Studienautoren nicht. Traditionelle Banken müssten sich allerdings positionieren „oder sie werden irrelevant“. jh