Die Schweiz und Zürich müssen sich laut ZHK-Direktorin Regine Sauter 2016 grossen Herausforderungen stellen – als Teil Europas und als Teil des globalen Systems. Doch die Teilnehmden am Sofagespräch des ZHK-Neujahrsaperos attestierten der Stadt unter dem Motto „Zürich – von der Limmatstadt zum Silicon Valley“ gute Voraussetzungen für eine führende Rolle in der Digitalisierung. Dabei differenzierte Sunnie J. Groeneveld, Unternehmerin und Projektleiterin der Initiative Digital Zurich 2025: „Zürich hat eine eigene Kultur. Eine Kopie des Silicon Valley wird es nicht geben.“
Als Standortvorteil beschrieb Markus Gross, ETH-Professor für Computergrafik und Direktor von Disney Research Zurich, die ETH Zürich als eine der weltbesten technischen Hochschulen. „Innovationsfähigkeit ist der wichtigste Rohstoff der Schweiz“, sagte er. Zudem werde ein besonderes Qualitätsbewusstsein gepflegt. Hierauf könne man sich stützen, müsse gute Rahmenbedingungen jedoch weiter fördern.
Es sei ausschlaggebend, sich an neue Bedingungen anzupassen. Unternehmen seien heute oft von der Gründung an global ausgerichtet, bräuchten gute Voraussetzungen, um ihr Modell skalieren zu können. Dabei stand der Unternehmer Matthias Sala von der Millform AG dafür ein, dass die Start-up-Szene Zürichs sich zusehends professionalisiere. Doch die Experten bestätigten einhellig, die Fachkräftelage sei dramatisch und Zürich verliere immer noch mehr Ideen, als es aus dem Ausland hinzugewinne. Man müsse bei Bürokratie und neuen Ausbildungsmodellen ansetzen. Sunnie J. Groeneveld kündigte noch für Januar im Rahmen von Digital Zurich 2025 Initiativen an, die im Start-up-Bereich Impulse setzen sollen. yvh