In der Schweiz hat es Ende 2019 insgesamt 382 Unternehmen gegeben, die auf Finanztechnologien spezialisiert sind. Das ist ein neuer Rekord, heisst es in einer Medienmitteilung der Hochschule Luzern (HSLU) zur „IFZ FinTech Studie 2020“ des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug. Das Wachstum fiel mit 7 Prozent allerdings deutlich schwächer aus als ein Jahr zuvor, als die Zahl der Fintech-Unternehmen um 62 Prozent gestiegen war.
Laut der Studie werden die Fintech-Unternehmen zunehmend technischer. Darauf weisen ihre Ertragsmodelle hin. So hat die Nutzung von Software als Dienstleistung (Software as a Service, SaaS) 2019 bereits 29 Prozent der Einnahmen der Unternehmen ausgemacht und bildet damit die zweitwichtigste Einnahmequelle. 2015 waren es erst 16 Prozent gewesen. Der Ertrag aus Kommissionen macht dagegen nur noch 30 Prozent der Einnahmen aus. 2015 waren es noch 41 Prozent gewesen. Werbung dagegen ist als Einnahmequelle mit einem Anteil von nur noch 1 Prozent irrelevant geworden.
Die grösste Gruppe der Fintech-Unternehmen, 44 Prozent, ist in der Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse tätig. Rund 21 Prozent sind in der Analyse von Daten einschliesslich Big Data und der Künstlichen Intelligenz tätig. Rund 35 Prozent sind auf Blockchain-Technologien spezialisiert. Zwar hätten sich die Anwendungen solcher Technologien in der Finanzindustrie noch nicht breitflächig durchgesetzt. „Zukünftig könnte diese Technologie jedoch effiziente, transparente und rückverfolgbare Datenmarktplätze ermöglichen“, wird Studienleiter Thomas Ankenbrand in der Mitteilung zitiert.
Die etablierten Banken halten sich bei der Anwendung von Fintech-Lösungen zurück. Allerdings könnten sie in Zukunft sowohl durch Fintech- als auch durch andere grosse Technologiefirmen unter Druck kommen. stk