Das System des Start-ups iCEEP hilft Unternehmen dabei, dass Ressourcen gebrauchter Produkte im Sinne der Kreislaufwirtschaft genutzt werden. iCEEP nimmt dazu nicht mehr benötigte Waren wie etwa Kleidungsstücke entgegen und organisiert nächste Schritte einer möglichen Wiederverwertung. Das Modell des Unternehmens mit Sitz in Uster bei Zürich war Gegenstand der ersten digitalen Veranstaltung 2022 aus der Reihe „Zürcher Wirtschaft sichtbar machen“ der Zürcher Handelskammer (ZHK). In der Begrüssung betonte Stephan Laug, Leiter Kommunikation & Events der ZHK, die Aktualität des Themas der Kreislaufwirtschaft. Gemäss einer neuen Studie könnten Schweizer Unternehmen die Chancen der Wiederverwertung von Ressourcen stärker nutzen. Zudem werde noch 2022 im Kanton Zürich über eine Vorlage abgestimmt, die Kreislaufwirtschaft in der Verfassung verankern will.
Das Start-up iCEEP ist 2020 im Rahmen des Programms „Zurich Impact Hub Circular Economy“ entstanden. Das Team will durch sogenanntes Reverse E-Commerce einen Beitrag zur Weiterentwicklung der linearen Wirtschaft leisten. Zentral ist der Rücknahmeservice von Gebrauchtwaren bestimmter Marken, der über eine Smartphone-App organisiert wird. Für ihre alten Produkte erhalten Kundinnen und Kunden Vorteile wie Vergünstigungen bei einem weiteren Kauf. Diese Massnahmen könnten die Kundenbindung entscheidend stärken, sagte iCEEP-CEO Petros Timotheou.
Zum Service für die Unternehmen gehört eine Qualitätskontrolle. Hier wird entschieden, ob die alten Produkte einem Second-Hand-Markt, dem Ursprungsunternehmen oder einem Recycling-Partner zugeführt werden. Timotheou erklärte, das Start-up stehe auch in Kontakt mit Forschenden zum Beispiel der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und positioniere sich als Kompetenzpartner der Unternehmen in Kreislauffragen.
Momentan kooperieren mit iCEEP vorwiegend Marken aus dem Wirtschaftsraum Zürich. An Bord ist etwa der Ski-Bekleidungsspezialist Penguin oder die Benci Brothers AG, die sich auf hochwertige Lederwaren spezialisiert. Dabei hat sich laut Timotheou der Start im Wirtschaftsraum Zürich als positiv herausgestellt. „In der Schweiz ist eine grosse Sensibilität für Nachhaltigkeit vorhanden“, sagte er. Geplant ist eine Expansion nach Deutschland, Österreich, in nordische Länder und die Niederlande. yvh