Blockchain ist eine Chance für den Standort. „Der Schweizer Finanzplatz befindet sich in einer guten Position, um innovative Blockchainanwendungen voranzutreiben“, schreibt Martin Hess, Leiter Wirtschaftspolitik bei der Schweizerischen Bankiervereinigung, in einem Artikelder Zeitschrift „Die Volkswirtschaft“. Insbesondere im Crypto Valley in und um Zug habe sich eine einzigartige Szene bei Blockchain und Kryptowährungen gebildet. Von den 220 Fintech-Unternehmen seien 15 Prozent im Bereich Blockchain tätig. Das hiesige Ökosystem sei einzigartig innovativ und „weltweit führend“, schreibt Hess unter Berufung auf das Institut für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern. So hätten Schweizer Start-ups 2017 über sogenannte Initial Coin Offerings – die Kapitalaufnahme in Form von Kryptowährungen – insgesamt 271,3 Millionen Franken eingenommen. Das seien mehr als zwei Drittel aller Investitionen in Start-ups gewesen.
Aber Blockchain berge auch Risiken, so Hess. Diese müssten frühzeitig erkannt und angegangen werden. „So steht die Technologie berechtigterweise in der Kritik, Geldwäscherei und sonstige kriminelle Machenschaften zu begünstigen“, so Hess. „Dies erschwert den Aufbau von nachhaltigen Geschäftsbeziehungen zwischen Fintechunternehmen und etablierten Institutionen, da in der Schweiz strenge gesetzliche Regelungen gelten, die Finanzgeschäfte regulieren.“ Doch die Behörden und die Branche hätten den Handlungsbedarf erkannt. Die Arbeitsgruppe Blockchain soll bis Ende des Jahres entsprechende Empfehlungen vorlegen. „Das Formulieren von klaren Regeln wird mithelfen, das Vertrauen in die Technologie zu stärken“, so Hess. „Dies stellt einen wichtigen Beitrag für einen innovativen, global führenden Finanzplatz dar, der zukunftsgerichtete Dienstleistungen erbringt und Arbeitsplätze schafft.“ stk