Dectris ist an Fusionsrekord beteiligt

Baden AG/Cadarache - Dectris ist mit seinem Röntgendetektor PILATUS3 an einem neuen Fusionsrekord beteiligt. In dem Experiment, das von Forschenden des Princeton Plasma Physics Laboratory (PPPL) durchgeführt wurde, konnte heisses Plasma bei etwa 50 Millionen Grad Celsius für sechs Minuten aufrechterhalten werden.

Das auf Röntgendetektoren spezialisierte Unternehmen Dectris mit Sitz in Baden hat seine Beteiligung an einem Fusionsrekord erklärt. Wie es in der Medienmitteilung heisst, haben Forschende des beim US-Department of Energy angesiedelten Princeton Plasma Physics Laboratory (PPPL) bei einem Fusionsversuch im Wolfram Environment in Steady-state Tokamak (WEST) im französischen Cadarache ein Plasma erzeugen und über sechs Minuten stabil halten können. Dabei wurden Kernfusionszustände erreicht, wie sie auf der Sonne zu beobachten sind. Plasma konnte bei Temperaturen bis 50 Millionen Grad Celsius erzeugt und aufrechterhalten werden. Da der grösste Teil der Fusionsenergie als Röntgenstrahlung abgestrahlt wird, spielen die Röntgendetektoren beim Messen des Prozesses eine entscheidende Rolle. Dectris als Spezialist auf diesem Gebiet arbeitet bereits seit 2007 mit dem PPPL zusammen. Bei dem jetzt erfolgten Rekordversuch kamen Hybrid-Photonen-Zähldetektoren vom Typ PILATUS3 zum Einsatz, die speziell für die Überwachung superheisser Plasmen unter rauen und schwierigen Bedingungen modifiziert und verbessert wurden.

„Der erste grosse Auftrag von Dectris im Jahr 2007 war eine spezielle Konfiguration von 4 PILATUS 100K Kameras“, wird Christian Brönnimann, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Dectris, in der Mitteilung zitiert. „Dieses war die Grundlage für unser Geschäft in der Plasmafusionsdiagnostik und unsere sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem PPPL. Wir gratulieren dem PPPL zu diesem herausragenden Meilenstein, der einen grossen Einfluss auf unseren Weg in eine nachhaltige Zukunft haben wird.“

„Wir nutzen die emittierte Röntgenstrahlung und ihre Intensität für die Plasmadiagnostik, die es uns ermöglicht zu verstehen, wie sich das Plasma bewegt, aber auch seine Temperatur, Geschwindigkeit, Druck und Dichte zu messen. Deshalb sind wir bei unserer Arbeit auf zuverlässige Röntgendetektoren angewiesen“, ergänzt Luis Delgado-Aparicio, Head fo Advanced Projects beim PPPL. ce/ww

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