Coface bewertet Risiko im Kontext der US-Wahlen

Zürich/Paris - Der Kreditversicherer und Risikomanager Coface hat Risiken analysiert in Bezug auf die unterschiedlichen politischen und wirtschaftspolitischen Ansätze von Joe Biden und Donald Trump. Die Wahlen in den USA finden am 5. November statt.

Coface-Fachleute bewerten in einer internen Analyse die Risiken des Wahlausgangs in den Vereinigten Staaten am 5. November. Die Wahlen 2024 in den USA werden wahrscheinlich sehr knapp ausfallen und die politische Unsicherheit erhöhen, heisst es von Seiten des weltweit tätigen Pariser Warenkreditversicherers und Risikomanagers Coface, der in der Schweiz von Zürich und Lausanne aus operiert.

Es wird zunächst darauf verwiesen, dass auch die mit der Präsidentenwahl stattfindende Kongresswahl ein Unsicherheitsfaktor sei. Dies zeige der seit den Zwischenwahlen 2022 geteilte Kongress mit Mehrheiten der Republikaner im Repräsentantenhaus und der Demokraten im Senat. Das schränke die Handlungsfähigkeit des Präsidenten ein.

Die Ökonominnen und Ökonomen des Coface Economics Department befassen sich mit fünf Schwerpunkten: Industrie- und Klimapolitik, Fiskalpolitik, Handelspolitik, dem Wettbewerb zwischen den USA und China sowie der Aussenpolitik. Ein Risiko in der Industrie und Klimapolitik sieht Coface darin, dass Trump angekündigt hat, Steueranreize für saubere Energie zu streichen. Für Biden haben sie weiter Priorität. Zur Fiskalpolitik heisst es, beide Kandidaten würden wahrscheinlich versuchen, die erheblich gestiegenen Haushaltsdefizite einzudämmen. Biden würde dazu versuchen, die Steuern für Unternehmen und einkommensstarke Haushalte zu erhöhen. Trump werde wahrscheinlich versuchen, die Steuersenkungen auszuweiten.

In der Handelspolitik setzen laut Coface beide Kandidaten kaum Impulse für Freihandelsabkommen. Trump brachte einen pauschalen Zoll von 10 Prozent auf alle amerikanischen Einfuhren ins Gespräch.

In Bezug auf den Wettbewerb zwischen den USA und China werde es gemäss der Fachleute ein Hauptschwerpunkt der US-Aussenpolitik bleiben, China auszustechen. Und das gelte unabhängig davon, wer die Wahlen 2024 gewinnt. Die Aussenpolitik werde wahrscheinlich einer der grössten Unterschiede zwischen den beiden Regierungen sein. Die Regierung Biden wolle einen multilateralen Ansatz wiederherstellen und traditionelle Bündnisse neu begründen. Trumps jüngste Kritik an der NATO und an Ländern, die die 2 Prozent-Regel für Verteidigungsausgaben nicht einhalten, deutet dagegen auf einen weniger kooperativen Ansatz mit traditionellen Verbündeten hin. ce/gba

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