Bühler hat laut einer Medienmitteilung ein neues Insect Technology Center (ITC) eröffnet. Dort finden Kunden der Insektenindustrie eine neue Infrastruktur zur Erforschung des Larvenwachstums. Zwei mobile Wachstumskammern erlauben Untersuchungen mit verschiedenen Rohstoffen, die Entwicklung neuer Produkte, die Evaluation von Zuchtlösungen und bieten Raum für Schulungen.
In diesen Wachstumskammern lassen sich industrielle Produktionsbedingungen imitieren. Das für Untersuchungen benötigte Klimakontrollsystem und zahlreiche Sensoren erlauben Zugang und Einblicke in den Wachstumsprozess von Larven der Soldatenfliege und des Mehlwurms, welches die wichtigsten Arten im industriellen Umfeld seien. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse lassen sich Parameter und Verfahren für eine effiziente Insektenproduktion im industriellen Massstab ableiten.
„Die industrielle Insektentechnologie in Aktion zu sehen, macht sie greifbar und ermöglicht es den Kunden, direkt eine kommerziell attraktive Anlagengrösse in Angriff zu nehmen“, heisst es. Das könne helfen, die Zeit von der Idee zum Betrieb einer industriellen Insektenanlage zu verkürzen. Gemäss Andreas Baumann, Leiter des Marktsegments Insect Technology, lasse sich in der neuen Versuchsanlage die technologische Machbarkeit unter Umständen ohne Nutzung einer teuren Pilotanlage demonstrieren.
Bühler setzt sich laut Unternehmensangaben ehrgeizige Ziele zur Eindämmung des Klimawandels. Die Insektenproduktion berge viel Potenzial auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelherstellung. Insekten bildeten eine „gesunde und nachhaltige Proteinquelle zur Ernährung von Mensch und Tier“. Ihr Kot könne als Dünger eingesetzt zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Das ITC wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) gefördert. heg