Das in Wädenswill ansässige Unternehmen 3Brain hat in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik (CSEM) mit und für Neurowissenschaftlerinnnen und -wissenschaftler den Chip Accura-3D entwickelt. Laut einer Medienmitteilung ermöglicht diese dreidimensionale zellelektronische Schnittstelle die Untersuchung zellulärer 3D-Netzwerke „in bisher unerreichter Tiefe und Auflösung". Der Mikrochip verarbeitet Biosignale in Echtzeit und „erweitert das Konzept der markierungsfreien funktionellen Bildgebung jenseits optischer Ansätze“.
3Brain ist das weltweit erste Unternehmen, das Zellen mit hochentwickelten, Biosignale verarbeitenden Mikrochips in vitro verbindet. „Für viele mag eine dreidimensionale zellelektronische Schnittstelle, die zelluläre Informationen direkt aus dem Inneren von Geweben und Organoiden sammeln kann, wie Science-Fiction klingen", wird CSO und 3Brain-Mitgründer Alessandro Maccione zitiert. „Wir haben es zu einem wissenschaftlichen Faktum gemacht." Dabei handele es sich um „ein mikrotechnisches Meisterwerk“, so Michele Palmieri vom CSEM.
Die bidirektionale Pixelarray-Technologie erlaube es Forschenden, durch gezieltes Senden und Lesen von Biosignalen direkt mit Zellen zu kommunizieren. Dabei bleiben die untersuchten Gewebe unversehrt. Für diese optikfreie Bildgebung seien keine biologischen Marker, fluoreszierenden Proteine oder genetische Manipulationen der zellulären Netzwerke erforderlich.
„Es gibt keine vergleichbare Lösung auf dem Markt“, so CEO und Mitgründer von 3Brain, Mauro Gandolfo. „Was wir wirklich wollen, ist es, Forschenden die Möglichkeit zu geben, neue und gewagte biologische Fragen zu stellen, die bisher nicht untersucht werden konnten.“ mm