Der Flughafen Zürich kann zwei seiner drei Pisten um 400 und um 280 Meter verlängern. Das kantonale Stimmvolk hat am 3. März mit deutlicher Mehrheit von 61,7 Prozent zugestimmt. Die Gegner kamen laut dem Endergebnis nur im Bezirk Dielsdorf auf eine Mehrheit, wenn auch nur knapp mit 50,8 Prozent. Den höchsten Anteil an Neinstimmen erreichten die Gegner hier in der Gemeinde Rümlang mit 68,1 Prozent. Auch die meisten Gemeinden in der Anflugschneise im Osten des Flughafens lehnten die Verlängerung ab, die Gemeinde Turbenthal sogar mit 73,6 Prozent.
Andere Gemeinden in den Anflugschneisen wie Bassersdorf, Dielsdorf, Illnau-Effretikon und Regensdorf sowie die Flughafengemeinden Kloten und Opfikon stimmt der Verlängerung zu.
Die beiden grossen Städte stimmten der Verlängerung ebenfalls zu, Zürich mit 56,5 Prozent und Winterthur mit 52,6 Prozent. Erlenbach erreicht mit 80,7 Prozent den höchsten Ja-Anteil. Die Stimmbeteiligung betrug 57,6 Prozent.
„Wir freuen uns über die deutliche Zustimmung zum wichtigen Sicherheitsprojekt Pistenverlängerungen“, wird Lukas Brosi, der CEO Flughafen Zürich AG in einer Mitteilung zitiert. Der Flughafen wolle auch nach der Abstimmung „Dialog mit allen Anspruchsgruppen“ fortsetzen.
Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh nannte das Abstimmungsergebnis „ein schönes Resultat“. Damit könne die Sicherheitsmarge des Flughafens erhöht, die Stabiltität des Flugbetriebs verbessert und mehr Nachtruhe gesichert werden, sagte sie in einer Medienkonferenz. „Die Zürcher Bevölkerung steht zum Landesflughafen.“
Auch die Zürcher Handelskammer ist über die deutliche Zustimmung erfreut. „Unser Wirtschaftsstandort braucht einen zuverlässigen Flughafen. Die Pistenverlängerungen bringen mehrfache Vorteile und tragen dazu bei, dass der Betrieb am Flughafen Zürich stabiler und verlässlicher wird“, schreibt sie in einer Mitteilung.
Der Flughafen rechnet mit einem Baubeginn 2030, er wird die Kosten von 250 Millionen Franken allein tragen. ce/stk