Studierende der Design-Studienvertiefung Trends & Identität im Forschungsfeld Care Futures an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) haben eine Handy-App zum Visualisieren und Reflektieren von Gefühlen lanciert. Heavy Mental soll Jugendlichen als spielerischer und digitaler Einstieg in die Auseinandersetzung mit Emotionen dienen, heisst es in einer Medienmitteilung.
Demnach fragt die App den aktuellen Gemütszustand und die Intensität ab. Darauf basierend generiert die Anwendung ein Gebilde, von ruhig wabernd bis zu nervös zuckend. Diese Darstellung der Stimmung erscheint in unterschiedlichen Farben und ist in sphärische Klänge eingebettet. Mittels Augmented Reality können die Nutzenden ihr Gefühlsbild vor sich im Raum schweben lassen, drehen und wenden und in einem Tagebuch für Emotionen speichern. Ausserdem kann die Visualisierung geteilt werden.
Jugendliche, die in mentalen Krisen Hilfe benötigen, können über die App Hilfsangebote der Jugendhilfe von Pro Juventute in Anspruch nehmen. Die Stiftung war neben der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) auch an der Erforschung der Motive beteiligt, die den Umgang mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit psychischen Krisen prägen. Die Stiftung Sanitas Krankenversicherung unterstützte die Forschungsprojekte finanziell.
„Die meisten Angebote, die sich im Kontext von psychischer Gesundheit an Jugendliche wenden, erreichen sie nicht“, wird Judith Mair, Projektleiterin an der ZHdK, zitiert. Die Angebote „orientieren sich an den Vorstellungen von Eltern und Erwachsenen, haben aber mit der Lebensrealität der Jugendlichen, die oft in der digitalen Sphäre stattfindet, herzlich wenig zu tun“. ce/ko