Die Erträge der Privatbanken haben 2022 gegenüber Vorjahr von 19,7 Milliarden auf 19,9 Milliarden Franken zugelegt, informiert KPMG in einer Mitteilung zur aktuellen Ausgabe der jährlich gemeinsam mit der Universität St.Gallen erstellten Studie „Clarity on Swiss Private Banks“. Die Studienverfassenden führen dies auf gegenüber Vorjahr um 50 Prozent gestiegene Zinserträge zurück. Der Bruttogewinn der Privatbanken fiel mit 5,7 Milliarden Franken um 3,4 Prozent geringer als 2021 aus.
„Insbesondere die Institute am unteren Ende der Profitabilität konnten sich dank steigender Zinsen eine Verschnaufpause verschaffen“, wird Philipp Rickert, Leiter Financial Services von KPMG Schweiz, in der Mitteilung zitiert. „Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen für diese Gruppe weiterhin gross sind.“ KPMG geht davon aus, dass der Konsolidierungsprozess der Branche noch nicht abgeschlossen ist. Zwischen Ende 2021 und Ende März diesen Jahres ist die Zahl der Privatbanken in der Schweiz von 92 auf 89 Institute zurückgegangen.
„Mit Blick auf die Zukunft besteht die Herausforderung darin, profitabel zu wachsen“, erklärt Studienleiter Christian Hintermann, Partner Financial Services von KPMG Schweiz. KPMG sieht hier insbesondere die mittelgrossen Institute gefordert, da diese weder wie Grossbanken von Skaleneffekten noch wie kleine Privatbanken von einer klaren Nischenposition profitieren können.
Kleine Banken konnten im Berichtsjahr aufgrund ihres Boutique-Geschäftsmodells bei den Netto-Neugeldern punkten. Bei einem Anteil von nur 6 Prozent der verwalteten Vermögen warben sie 17 Prozent der insgesamt 45 Milliarden Franken Netto-Neugelder der Branche ein. ce/hs