Seit Einführung des Elektronischen Patientendossiers 2020 wird dieses Angebot nur von 0,2 Prozent der Schweizer Bevölkerung genutzt, erläutert die ZHAW in einer Mitteilung. Forschende der ZHAW School of Management and Law sind gemeinsam mit Accenture, der CSS und der Post den Gründen für Bedenken und Wegen für deren Abhilfe nachgegangen. „Es stehen viele Ängste im Raum beim Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen“, wird ZHAW-Gesundheitsökonom Alfred Angerer in einer Mitteilung der Hochschule zitiert. „Zum Beispiel die Furcht vor Überwachung oder Datenmissbrauch.“
Laut dem Digital Health Report von ZHAW und Partnern müssen diese Bedenken ernst genommen und durch die Präsentation der Vorteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen entkräftet werden. „Ein Schritt in Richtung Digitalisierung würde für die Patient:innen eine enorme Qualitäts- und Zeitersparnis bedeuten“, meint Angerer. Er weist dabei unter anderem auf die schnelle Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten hin. „Dadurch wissen die Fachpersonen genau über bisherige Behandlungen und verabreichte Medikamente Bescheid, gefährliche Wechselwirkungen werden dann automatisch erkannt.“
Die notwendigen technischen Applikationen für die Nutzung eines digitalen Gesundheitssystems sind nach den Einschätzungen der Forschenden bereits vorhanden. Trotzdem liege die Schweiz bei der Nutzung im internationalen Vergleich auf den hinteren Rängen, erläutert ZHAW-Forscherin Sina Berger. „Mit dem aktuellen Digital Health Report wollen wir Mut machen, mehr Digitalisierung zu wagen.“ ce/hs