Laut einer Studie der ZHAW wollen zwei Drittel derer, die für ihre Altersvorsorge in die dritten Säule einzahlen, nachhaltig investieren. Doch entfalten die angebotenen Produkte häufig nicht die erwartete Nachhaltigkeitswirkung, so die ZHAW auch in einer Zusammenfassung ihrer Studie. Für diese Analyse, die die ZHAW School of Management and Law im Auftrag des Bundesamts für Umwelt anfertigte, bewerteten die Forschenden alle rund 150 aktuellen Produktangebote der Säule 3a.
Häufig werden Anlageprodukte als nachhaltig bezeichnet, die das ESG-Etikett tragen. Doch analysieren diese lediglich die finanziellen Risiken für ein Unternehmen, also wie sich etwa Umweltrisiken auf die Profitabilität einer Firma auswirken könnten. Wirkungsorientiertes Investieren, so die ZHAW, benötige jedoch genau die umgekehrte Sichtweise, nämlich wie sich die Geschäftstätigkeiten der Firmen auf die Umwelt auswirken. „Sind sich Anleger:innen dessen nicht bewusst, glauben sie, wirkungsorientiert zu handeln, tun dies aber gar nicht“, wird Studienleiter Dominik Boos von der Fachstelle Asset Management an der ZHAW School of Management and Law zitiert. „Dadurch können Greenwashing-Vorwürfe entstehen.“
Ein Problem sei auch die mangelnde Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsansätze von Fonds. Nötig wären laut ZHAW Produkte mit einem stringenten, wirkungsorientierten Nachhaltigkeitsansatz, der auch nach Wirtschaftssektoren unterscheidet und handelt. Zudem würden mehr Transparenz sowie eine ganzheitliche Erhebung der Präferenzen von Kundinnen und Kunden die Entscheidungsfindung erleichtern. Daher schlägt die ZHAW-Studie ein Konzept für die gleichzeitige Abfrage von nachhaltigen und finanziellen Präferenzen vor. So könnten „die Erwartungen der Kund:innen besser und konsistenter erfüllt werden“. ce/mm