UBS kauft Credit Suisse

Zürich/Bern - Credit Suisse wird in der UBS aufgehen. Der Fusionsvertrag wurde am 19. März nach Intervention des Finanzministeriums, der Schweizerischen Nationalbank und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht abgeschlossen. Möglich wurde das durch eine Notverordnung des Bundesrats.

UBS kauft mit Credit Suisse die zweitgrösste Bank der Schweiz. Dafür hatten sich über das Wochenende das Eidgenössische Finanzdepartement, die Schweizerische Nationalbank (SNB) sowie die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) eingesetzt und die Rahmenbedingungen geschaffen.

Die Schweizerische Nationalbank wird der Credit Suisse laut einer Medienmitteilung Zugang zu „erheblicher zusätzlicher Liquidät“ verschaffen. Die UBS wird für die Transaktion 3 Milliarden Franken in Form eines Aktientausches bezahlen: Alle Aktionärinnen und Aktionäre von Credit Suisse erhalten als Gegenleistung für die Fusion eine Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Der Zusammenschluss soll nach Möglichkeit bis Ende 2023 vollzogen werden. Bis dahin werde die Credit Suisse „im Rahmen des normalen Geschäftsbetriebs tätig sein“. Die UBS habe sich zuversichtlich gezeigt, dass das Personal der Credit Suisse weiterbeschäftigt werden kann.

Damit die Fusion noch vor Wiederaufnahme des börslichen Handels am Morgen des 20. März beschlossen werden konnte, hat der Bundesrat eine Notverordnung erlassen, die auf diese spezielle Transaktion zugeschnitten ist. Nur so konnte die Fusion ohne Zustimmung des Aktionariats vollzogen werden. Für die zusätzlichen Liquiditätshilfen der SNB hat der Bundesrat ein Konkursprivileg geschaffen und der SNB darüber hinaus eine Ausfallgarantie für Liquiditätsdarlehen gewährt.

Der Bundesrat habe eigenen Angaben zufolge Vorkehrungen getroffen, um die Risiken für den Bund so klein wie möglich zu halten. Aus den vereinbarten Eckpunkten resultiere „ein geringes Ausfallrisiko für den Bund“. Die Massnahmen stellten die „geeignetste Lösung“ dar, „um das Vertrauen der Märkte in die Credit Suisse und den Schweizer Finanzplatz zu stärken“.

Aus diesen Gründen begrüsst der Kanton Zürich die Massnahmen in einer eigenen Mitteilung ausdrücklich. Gleichzeitig äussert er sein Unverständnis dafür, „dass eine Bank wie Credit Suisse in eine solche Lage geraten konnte“. Nun müssten die Auswirkungen der Übernahme auf den Arbeitsmarkt und für den Staatshaushalt analysiert werden. mm

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