Die Gesamtzahl der Fusionen und Übernahmen (M&A) mit Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) aus der Schweiz ist im ersten Halbjahr 2023 mit 109 Transaktionen um 18 Prozent kleiner als in der Vorjahresperiode ausgefallen. Dies zeigt die aktuelle Deloitte-Studie zu den M&A-Aktivitäten mit Beteiligung von Schweizer KMU. Bei den Käufen Schweizer KMU im Ausland haben die Fachleute von Deloitte allerdings einen neuen Rekordwert beobachtet. Sie stiegen um 18 Prozent auf 47 Transaktionen an.
Die Zahl der Übernahmen Schweizer KMU aus dem Ausland ging im Jahresvergleich um 54 Prozent auf 27 Transaktionen zurück. „Derzeit zeigen ausländische Investoren weniger Appetit auf Schweizer Ziele“, wird Anthony West, Partner und Leiter Corporate Finance Schweiz bei Deloitte, in einer Mitteilung des Unternehmens zur Studie zitiert. „Dazu zögern hiesige Unternehmer und Eigentümer, ihre Unternehmen zu verkaufen.“
Nach Branchen betrachtet standen vor allem Schweizer IT-Unternehmen auf der Einkaufsliste der ausländischen Investoren. Im vergangenen Jahr hatten Schweizer Industrieunternehmen das Interesse ausländischer Investoren dominiert.
„Aufstrebende IT-Unternehmen, die gezielt das Wachstum der IT-Branche vorantreiben und Lösungen für Unternehmen aller Art bieten, sind eine wichtige Ressource in unserem Land“, kommentiert Stephan Brücher, Partner Financial Advisory bei Deloitte Schweiz, diese Entwicklung. „Die sehr aktive Start-up Community in dieser Branche wird zudem stark von der ETH und der EPFL gefördert, unter anderem durch Neugründungen von Startups, und macht Schweizer IT-Unternehmen zu äusserst attraktiven Übernahmezielen.“ ce/hs