Das Beratungsunternehmen KPMG hat seine Studie „Clarity on Swiss Taxes“ veröffentlicht. Dabei geht es unter anderem um die Einführung der globalen Mindestbesteuerung von 15 Prozent in der Schweiz, über die das Stimmvolk Mitte Juni abstimmt. Die Massnahme würde nur Grossunternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro betreffen.
Laut KPMG-Experten müssten die Kantone weitere Standortmassnahmen einführen oder bestehende fördern, um die Standortattraktivität der Schweiz zu erhalten. „Die geplante Umsetzung in der Schweiz gibt den Kantonen mit den zusätzlichen Steuereinnahmen Spielraum für allfällige Standortmassnahmen“, wird Stefan Kuhn, Leiter der Steuer- und Rechtsberatung von KPMG, dazu zitiert. Laut Olivier Eichenberger, Experte für Corporate Tax bei KPMG, sei darauf zu achten, dass die Standortförderungsmassnahmen keine oder nur geringe negative Auswirkungen auf die Mindestbesteuerung haben. Gleichzeitig müssten sie auch von der OECD und der EU akzeptiert werden.
Im Ausland beobachtet KPMG als Folge der Einführung der OECD-Mindestbesteuerung einen Trend zur Verschiebung vom Steuerwettbewerb hin zum Subventionswettbewerb. Für die Schweiz hiesse das, „dass der Wettlauf um Subventionen bereits läuft und die Einführung von ähnlichen Förderungsmassnahmen spätestens jetzt diskutiert werden sollte“, so André Güdel, Leiter Business Development Tax von KPMG.
KPMG weist weiter darauf hin, dass die Steuerbelastung für Unternehmen in der Schweiz nach den Steuersatzsenkungen aufgrund der Unternehmenssteuerreform STAF im vergangenen Jahr nur noch leicht gesunken ist – von 14,68 Prozent auf 14,6 Prozent. Im internationalen Vergleich besteuere die Schweiz die Unternehmen damit aber tief. ce/ssp