Der Baustoffriese Holcim mit Sitz in Zug hat unternehmensintern eine digitale Plattform für die Wiederverwertung von Bauschutt gestartet. Damit sollen laut einer Medienmitteilung Abrissmaterialien effizient verteilt, aufbereitet, zerkleinert und zu neuen Baulösungen zusammengesetzt werden. Die Plattform namens ECOCycle soll bei der Umstellung des Bauwesens auf Kreislauffähigkeit helfen.
Damit kann Holcim den Angaben zufolge seinen Bauschutt zu 100 Prozent wiederverwerten. So kommen beispielsweise dekarbonisierte Rohstoffe in kohlenstoffarmem Zementformulierungen wieder zum Einsatz. Gesteinskörnungen lassen sich in Beton und Füllstoffen im Strassenbau wiederverwenden.
„Mit unserer ECOCycle-Technologie können wir Städte aus Städten bauen, indem wir 100 Prozent der Abbruchmaterialien für neue Lösungen recyceln, so dass alles wiederverwendet wird und nichts verloren geht“, wird Holcim-CEO Jan Jenisch in der Medienmitteilung zitiert. Eine kreislauffähige Bauweise ist angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und Verstädterung zwingend nötig.
Aktuell baut Holcim eine Wohnanlage in Grossbritannien, die zur Hälfte aus ECOCycle-Granulat besteht. Dieses Granulat besteht wiederum komplett aus recyceltem Abbruchmaterial. In Frankreich entsteht ein Wohnkomplex, für den Holcim ausschliesslich Recyclingbeton verwendet. Und in der Schweiz bietet das Unternehmen einen Zement an, der zu mit einem Fünftel aus altem Bauschutt besteht. ko