In einem Fachartikel definieren die Fachleute der Zürcher Engineering- und Consulting-Firma Helbling auf Basis bereits abgeschlossener Projekte die Integration von Gesundheitsdaten in Praxis- oder Spitalsysteme als Erfolgsfaktor. Problematisch sei, dass solche Daten mithilfe ganz unterschiedlicher medizinischer Geräte erfasst werden und den Gesundheitsfachkräften zentral zur Verfügung stehen müssten.
Die Autoren machen drei Perspektiven aus, die es bei Integrationsprojekten zu beachten gelte. Erstens müssten die Voraussetzungen durch die Hersteller medizinischer Geräte und Implantate geschaffen werden. Dafür sei die Entwicklung eigener Cloud-basierten Plattformen entscheidend. Mit deren Echtzeitdaten liessen sich Gerätekontext und medizinischer Kontext voneinander trennen. Schnittstellen sorgten dafür, dass die Daten genutzt werden können. Doch gehe die Adaption der technischen Lösungen in der Schweiz noch schleppend voran.
Zweitens wird die Perspektive der Leistungserbringenden – also der Krankenhäuser und Praxen – analysiert. Bei Spitälern könne auf die wichtigsten offenen Standards zurückgegriffen werden. Die Landschaft der Praxissysteme sei unübersichtlich – eine Verbesserung könnte in der Schweiz jedoch das elektronische Patientendossier bringen. Die Autoren analysieren, wie vergleichbare Modelle in der Schweiz, in Deutschland und Polen aussehen und vorangetrieben werden.
Die dritte Perspektive bezieht sich auf die Patientinnen und Patienten. Deren Akzeptanz für digitale Gesundheitssysteme wachse, doch Umfragen ergäben, dass diese an klare Voraussetzungen gebunden sei. So sollten etwa eine bessere Benutzerfreundlichkeit sowie eine Kostenreduktion und Datenkontrolle damit einhergehen. ce/yvh