Das Geldvermögen der privaten Haushalte weltweit ist 2022 um 2,7 Prozent auf 233 Billionen Euro geschrumpft, informiert Allianz Suisse in einer Mitteilung zum aktuellen Global Wealth Report der weltweit aktiven Allianz-Gruppe. Die ist der stärkste Rückgang, den die Fachleute von Allianz seit der globalen Finanzkrise 2008 beobachtet haben. Für das laufende Jahr rechnen die Fachleute mit einem Anstieg des globalen Geldvermögens um rund 6 Prozent.
Auch das Brutto-Geldvermögen der Schweizer Haushalte fiel im letzten Jahr geringer als im Vorjahr aus. Mit 2,1 Prozent lag der Rückgang allerdings deutlich unter dem globalen Wert. Dabei verlor die Anlageklasse Wertpapiere im Jahresvergleich 12,3 Prozent. Bankeinlagen sowie Versicherungen und Pensionen wiesen hingegen ein Wachstum von 2,1 beziehungsweise 2,9 Prozent auf. In der Liste der 20 reichsten Länder der Welt liegt die Schweiz mit einem Pro-Kopf-Vermögen von 238'780 Euro hinter den USA (251'860 Euro pro Kopf) weiterhin an zweiter Stelle.
Als „wahren Feind“ der Sparenden machen die Fachleute jedoch nicht die Rückgänge am Wertpapiermarkt, sondern die Inflation aus. „In der Schweiz zum Beispiel ist das nominale Vermögen pro Kopf in den letzten 20 Jahren um 171 Prozent gestiegen“, wird Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Allianz, in der Mitteilung zitiert. „Inflationsbereinigt liegt der Zuwachs nur noch bei weniger beeindruckenden 56 Prozent.“ Im Gegensatz zu den Nachbarländern weist das Geldvermögen der Schweizer Haushalte aber immerhin auch in den Jahren seit Ausbruch der Pandemie eine reale Steigerung auf. Konkret wurde ein inflationsbereinigtes Wachstum um 5,6 Prozent seit 2019 verbucht. ce/hs