Die Flughafen Zürich AG erkundet derzeit eine eiszeitliche Rinne unter dem Flughafen. Sie liegt 300 Meter tief und ist insgesamt etwa 30 Kilometer lang. Da sie mit wasserführendem Schotter gefüllt ist, könnte sie als Wärme- und Kältespeicher dienen, um einen wesentlichen Teil der Flughafengebäude emissionsfrei zu heizen und zu kühlen.
„Indem wir von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas abrücken, kommen wir unserem Ziel, null Treibhausgas-Emissionen bis 2040 zu erreichen, deutlich näher“, wird Lydia Naef, Chief Real Estate Officer der Flughafen Zürich AG, in einer Medienmitteilung zitiert. „Geothermie spielt dabei eine zentrale Rolle.“
Zusammen mit der IG Rinne, einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der Ingenieursberatung Geo Explorers, der Sieber Cassina & Partner AG und der E-Axiom GmbH, erarbeitet die Flughafen Zürich AG ein mehrstufiges Verfahren, um das Potenzial der Rinne als Speicher zu analysieren. Die bisherigen Untersuchungsresultate sind den Angaben zufolge vielversprechend.
Im Erfolgsfall will der Flughafen Zürich die Rinne ab 2026 als Wärme- und Kältespeicher nutzen. Die Investitionskosten für die Erforschung der Rinne und den Bau der Brunnen schätzt sie je nach Menge der benötigten Brunnen auf 4 bis 8 Millionen Franken. Hinzu kämen Erschliessungskosten für Leitungen und weitere technische Massnahmen.
Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie als Pilotprojekt gefördert und begleitet, so Emanuel Fleuti, Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Flughafen Zürich AG. „Wir stellen alle Erkenntnisse der Wissenschaft zur Verfügung und können so einen Beitrag zur Erforschung emissionsfreier Kühl- und Heizsysteme leisten.“ ce/mm