Der Markt für Wohneigentum lasse sich von Inflation und Zinswende nicht beeindrucken, schreibt Raiffeisen Schweiz in einer Mitteilung zur aktuellen Ausgabe ihrer Studie „Immobilien Schweiz“. Den Erhebungen der Bankengruppe zufolge liegen die Preise für Einfamilienhäuser im zweiten Quartal 23 um 6,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Preise für Eigentumswohnungen zogen im selben Zeitraum um 7,5 Prozent an.
Nun deute sich aber eine Abkühlung des Marktes an, schreibt Raiffeisen. Konkret beobachten die Fachleute der Bankengruppe ein langsames Schliessen der Schere zwischen Angebot und Nachfrage. „Für mehr als eine Abschwächung der Preisdynamik dürfte es am Eigenheimmarkt aber nicht reichen“, prognostiziert Martin Neff in der Mitteilung. „Grössere Preisrückgänge oder gar ein Crash“ sind nach Ansicht des Chefökonoms von Raiffeisen Schweiz unwahrscheinlich: „Die Zeichen am Eigenheimmarkt stehen auf sanfte Landung.“
Am Mietwohnungsmarkt macht Raiffeisen hingegen eine steigende Nachfrage und ein immer knapper werdendes Angebot aus. Eine Entspannung sei angesichts dynamischer Zuwanderung und stagnierender Bautätigkeit nicht in Sicht. „Im Umfeld steigender Baupreise, erhöhter Finanzierungskosten, immer höherer administrativer Hürden und deutlich gestiegener Opportunitätskosten reichen die Erhitzungszeichen nicht, um die Attraktivität neuer Bauprojekte genügend zu steigern“, meint Neff. Er rechnet damit, dass sich eine in verschiedenen Regionen bereits beobachtete „akute Wohnungsknappheit“ auf weitere Regionen ausbreitet. ce/hs