Der Allianz Trade Export Forecast hat im Mai bei -0,79 Punkten geschlossen, informiert Allianz Trade in einer Mitteilung. Damit ist der Frühindikator gegenüber der letzten Erhebung im November 2022 zwar um 0,47 Punkte gestiegen, er verbleibt aber im negativen Bereich. Die Fachleute des vormals unter dem Namen Euler Hermes firmierenden Exportkreditversicherers der Allianz Gruppe rechnen daher für die nächsten sechs bis zwölf Monate mit einem unterdurchschnittlichen oder sogar sinkenden Exportgeschäft.
„Ein wichtiges Rückgrat der Binnen- und Aussenwirtschaft ist der nach wie vor sehr solide Arbeitsmarkt, insbesondere im Dienstleistungssektor“, wird Jan Möllmann, CEO Allianz Trade Switzerland, in der Mitteilung zitiert. „Auch im verarbeitenden Gewerbe ist die Beschäftigungslage zufriedenstellend.“ Sorgen macht Möllmann hingegen der drastische Abbau von Arbeitsplätzen bei Technologiekonzernen. „Investoren und Privathaushalte könnten zunehmend verängstigt in den Sparmodus verfallen, was die Exportwirtschaft früher oder später spüren würde.“
Vor diesem Hintergrund hält Allianz Trade an seiner bereits im Februar getätigten Korrektur der Prognose für das reale Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr fest. Statt wie im Dezember 2022 von 1,3 Prozent gehen die Fachleute für 2023 nur noch von einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent aus. Sie stützen sich dabei auch auf den handelsgewichteten Einkaufsmanagerindex der Schweizer Industrie, in dem nur ausländische Einkaufsmanagerindizes berücksichtigt werden. Dieser sei im April auf 45,3 Zähler gefallen und liege damit seit vier Monaten unterhalb der Wachstumsgrenze von 50 Zählern, schreibt Allianz Trade. ce/hs