Bei neu zugelassenen Elektrofahrzeugen halten chinesische Hersteller einen Anteil von 80 Prozent, informiert Allianz Trade in einer Mitteilung. Der Exportkreditversicherer der Allianz Gruppe hat die chinesische Herausforderung für die europäische Automobilindustrie in einer Studie untersucht. Ihr zufolge wird der chinesische Marktanteil in den kommenden Jahren weiter steigen.
Die europäische Automobilindustrie könne sich aufgrund einer hohen Marktmacht ihrer grössten Hersteller nicht mit weiteren Konsolidierungen wehren, erläutert Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Allianz Trade, in der Mitteilung. Statt dessen „müssen sie ohne Fusionen deutliche Effizienzgewinne erzielen“. Nach Ansicht von Duthoit könnten Industriepartnerschaften dabei eine bedeutende Rolle spielen: „Die Europäer sollten sich auch ohne Fusionen oder Übernahmen zusammentun, um vor allem in kapitalintensiven Bereichen Effizienzsteigerungen zu erreichen“, rät der Experte. Er empfiehlt den Unternehmen verstärktes Engagement, „um den verlorenen Boden durch den chinesischen Blitzstart in die Elektromobilität gutzumachen“.
In einer weiteren Studie geht Allianz Trade der Inflation in den Alpenanreinerstaaten nach. Hier weist die Schweiz mit 2,2 Prozent im Mai eine relativ geringe Inflationsrate aus. Für die Inflation sind nach Ansicht von Jasmin Gröschl, Senior Ökonomin bei Allianz Trade, „die geografische Nähe zu Russland, die Abhängigkeit von Energie- und Lebensmittelimporten, staatliche Eingriffe zur Senkung einzelner Preise und die Stärke der jeweiligen Währung“ ausschlaggebend. Hier punktet die Schweiz mit ihrer Lage und dem starken Franken. Bei der Energieversorgung kann sich das Land zudem auf die eigene Wasser- und Kernkraft stützen. ce/hs