Regine Sauter (FDP)
1. Im Ständerat vertreten Sie die Standesstimme des Kantons Zürich. Was verbinden Sie persönlich mit Zürich?
Der Kanton Zürich ist meine Heimat, hier gehöre ich hin. Aufgewachsen bin ich im Weinland, heute lebe ich in der Stadt Zürich – diese Vielfalt gefällt mir. Zürich ist gleichzeitig starker Wirtschaftsstandort, innovativer Forschungsplatz, ländlicher Lebensraum und kultureller Anziehungspunkt. Diesen Qualitäten müssen wir Sorge tragen.
2. Für unsere Mitgliedsfirmen stellt die ungeklärte Situation in Bezug auf die bilateralen Verträge mit der EU ein grosses Problem dar. Wie möchten Sie die europapolitische Blockade lösen?
Die bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU sind eine Erfolgsgeschichte. Sie dürfen nicht weiter erodieren. Wir müssen unser Verhältnis zur EU rasch klären, dafür sorgen, dass die Schweiz am Forschungsrahmenabkommen teilnehmen und auch neue Abkommen abschliessen kann. Gerade ein Strommarktabkommen ist für unseren Standort essentiell.
3. Die Altersvorsorge gerät finanziell schon bald aus dem Lot. Wie kann dieses zentrale Sozialwerk nachhaltig gesichert werden, sodass auch zukünftige Generationen davon profitieren können?
Wir werden alle älter, deshalb können wir auch länger bei guter Gesundheit arbeiten. Richtig ist, dass das Rentenalter von Männern und Frauen angeglichen worden ist. Wollen wir die AHV-Renten nachhaltig sichern, müssen wir jetzt weitere Reformen in die Wege leiten. Die Anpassung des Rentenalters an die Lebenserwartung wäre ein richtiger Schritt.
4. Zürich ist der wirtschaftliche Motor der Schweiz. Durch die drohende Energiemangellage gerät unser Motor ins Stottern. Wie stellen Sie sicher, dass Zürcher Unternehmen nicht von einer Energiemangellage betroffen sein werden?
Der Energiekrise müssen wir mit einer höheren Selbstversorgung begegnen. Die Stromproduktion mit Wasserkraft ist auszubauen, die Wasserreserve in Stauseen ist sicherzustellen und Investitionen in Solarenergie sind zu erleichtern. Das wird jedoch kaum reichen. Die Entwicklung anderer Energieträger muss möglich bleiben.
5. Zum Schluss eine persönliche Frage. Ein Ständeratswahlkampf ist kräftezehrend. Wo tanken Sie Ihre Batterien wieder auf?
Der Wahlkampf ist zwar anstrengend, aber auch bereichernd: Mich inspirieren die vielen Gespräche mit der Bevölkerung. Entspannen kann ich auf langen Waldspaziergängen und Wanderungen in den Bergen. Zudem liebe ich Oper und Kino und besuche gerne Ausstellungen und Konzerte.
Gregor Rutz (SVP)
1. Im Ständerat vertreten Sie die Standesstimme des Kantons Zürich. Was verbinden Sie persönlich mit Zürich?
Den Standort Zürich schätze ich wegen seiner Dynamik, aber auch wegen der landschaftlichen Vielfalt. Vom Rheinfall bis zur Felsenegg, von der Kyburg bis zum Paradeplatz – Zürich hat so viel zu bieten. Unserem Wirtschafts- und Werkplatz müssen wir Sorge tragen – darum ist die Vertretung im Ständerat so wichtig!
2. Für unsere Mitgliedsfirmen stellt die ungeklärte Situation in Bezug auf die bilateralen Verträge mit der EU ein grosses Problem dar. Wie möchten Sie die europapolitische Blockade lösen?
Die bilateralen Verträge sind wertvoll; sie bringen Rechtssicherheit und Stabilität. Dort wo die Schweiz Bedürfnisse hat, sind gezielt neue Verhandlungen anzustreben. Verhandeln darf man aber nur, wenn man eine Strategie hat. Diese fehlt derzeit offensichtlich – und das müssen wir ändern.
3. Die Altersvorsorge gerät finanziell schon bald aus dem Lot. Wie kann dieses zentrale Sozialwerk nach-haltig gesichert werden, sodass auch zukünftige Generationen davon profitieren können?
Die steigende Lebenserwartung ist eine Herausforde-rung für die Altersvorsorge. Die strukturellen Defizite über neue Steuern zu decken, ist falsch. Rentenerhöhungen sind ebenso unrealistisch. Warum nicht originelle Lösungen – z.B. die AHV-Renten steuerfrei machen?
4. Zürich ist der wirtschaftliche Motor der Schweiz. Durch die drohende Energiemangellage gerät unser Motor ins Stottern. Wie stellen Sie sicher, dass Zürcher Unternehmen nicht von einer Energiemangellage betroffen sein werden?
Die Energiestrategie 2050 war unüberlegt und muss unbedingt korrigiert werden. Eine sichere und kostengünstige Energieversorgung ist von zentraler Bedeutung für unseren Standort. Namentlich der übereilte Ausstieg aus der Kernkraft muss noch einmal thematisiert werden.
5. Zum Schluss eine persönliche Frage. Ein Ständeratswahlkampf ist kräftezehrend. Wo tanken Sie Ihre Batterien wieder auf?
Der Austausch mit den Stimmbürgern an politischen Veranstaltungen ist wertvoll – ich schätze das sehr. Da kann man seine Batterien bestens auftanken!
Philipp Kutter (Die Mitte)
1. Im Ständerat vertreten Sie die Standesstimme des Kantons Zürich. Was verbinden Sie persönlich mit Zürich?
Ganz einfach: Der Kanton Zürich ist meine Heimat. Ich bin hier aufgewachsen und lebe mit meiner Familie hier. Durch meine politische Arbeit - 11 Jahre im Kantonsrat, 5 Jahre im Nationalrat und seit 13 Jahren Stadtpräsident von Wädenswil - kenne ich zudem die Herausforderungen unseres Kantons sehr gut.
2. Für unsere Mitgliedsfirmen stellt die ungeklärte Situation in Bezug auf die bilateralen Verträge mit der EU ein grosses Problem dar. Wie möchten Sie die europapolitische Blockade lösen?
Wir brauchen einen verlässlichen Rahmen für die Zusammenarbeit mit der EU, dabei müssen wir auch die Anliegen der Sozialpartner besser verankern. Wie ein solches Abkommen heisst, ist zweitrangig. Wichtig ist mir echte Autonomie in einer geregelten Beziehung - alles andere ist bloss scheinbar Eigenständigkeit. Und: Zukünftige Verhandlungsergebnisse muss der Bundesrat dem Parlament und dem Volk vorlegen.
3. Die Altersvorsorge gerät finanziell schon bald aus dem Lot. Wie kann dieses zentrale Sozialwerk nachhaltig gesichert werden, sodass auch zukünftige Generationen davon profitieren können?
Es tönt banal, aber wir müssen in der Politik Kompromisse finden. Vorschläge wie das Modell der Lebensarbeitszeit sind spannend, es braucht eine gewisse Flexibilisierung und gleichzeitig müssen Reformen sozial abgefedert werden. Aber viele Politiker und Politikerinnen sind nicht bereit, auch nur einen Zentimeter von ihren eigenen Ideen abzurücken.
4. Zürich ist der wirtschaftliche Motor der Schweiz. Durch die drohende Energiemangellage gerät unser Motor ins Stottern. Wie stellen Sie sicher, dass Zürcher Unternehmen nicht von einer Energiemangellage betroffen sein werden?
Wir müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren und gleichzeitig diskutieren, wie wir die Schweizer AKW länger nutzen können. Nur so verhindern wir eine Stromlücke in den nächsten Jahren.
5. Zum Schluss eine persönliche Frage. Ein Ständeratswahlkampf ist kräftezehrend. Wo tanken Sie Ihre Batterien wieder auf?
Bei meiner Familie, ganz klar. Gerade in meiner neuen Lebenssituation bin ich sehr dankbar für meine Familie und die Kraft, die sie mir gibt.