Ab 2024 erhebt die Schweiz für die Einfuhr von Industrieprodukten keine Zölle mehr. Der Verzicht auf Industriezölle soll den Import zugunsten der Wirtschaftsleistung vereinfachen und die Exportindustrie wettbewerbsfähiger machen. Von seiner Entscheidung vom 2. Februar verspricht sich der Bundesrat eine Erholung der Wirtschaftskraft nach der Pandemie.
So könnten Unternehmen von einem „Zugang zu günstigeren Vorleistungen aus dem Ausland“ profitieren. Ferner bedeute der Wegfall von Einfuhrzöllen einen Aufschwung für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft im Inland und beim Export. Die Schweizer Bevölkerung könne sich über niedrigere Preise für importiere Konsumgüter freuen.
Die Zollaussetzung wurde durch eine im Oktober 2021 vom Parlament beschlossene Änderung des Zolltarifgesetzes festgelegt. Bis zum Inkrafttreten zu Jahresbeginn 2024 werde den Akteuren aus Wirtschaft und Verwaltung eine ausreichend lange Umstellungsphase „für die erforderlichen technischen und organisatorischen Anpassungen“ eingeräumt, heisst es.
Dass kein Referendum gegen die Abschaffung der Industriezölle eingegangen ist und der Bundesrat nun die Umsetzung auf Anfang 2024 beschlossen hat, ist für die Zürcher Handelskammer (ZHK) erfreulich. Dieser Schritt bringt den Schweizer Unternehmen eine dringend notwendige finanzielle und administrative Entlastung und stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit. Für die ZHK ist der Abbau von Zöllen ein langjähriges Anliegen. Bereits Anfang 2019 hat sie sich für den Abbau der Industriezölle ausgesprochen und diese Forderung seither mehrfach wiederholt. Von den wichtigen Entlastungen durch den Industriezollabbau profitieren vor allem die KMU, das Gewerbe und die Konsumenten wie auch die Verwaltung. Die Importzölle verteuern heute die Beschaffungskosten der global stark integrierten Schweizer Wirtschaft und schwächen so die Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb. Der Zollabbau wird zudem das ungünstige Verhältnis zwischen den hohen Verzollungskosten bei den Firmen und den tiefen Zolleinnahmen beseitigen. hg/asü