Die Zürcher Grünen träumen immer noch von einer Kerosinsteuer auf Flugtreibstoff. Eine entsprechende Parlamentarische Initiative ist vor Kurzem vom Kantonsparlament hauchdünn angenommen worden. Der Vorstoss steht indes schräg in der Landschaft.
Auf Bundesebene ist aktuell die Vernehmlassung zur Revision des CO2-Gesezes hängig. Unbestritten ist, dass die Luftfahrt auch nach dem Nein zum CO2-Gesetz vom Juni 2021 ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten muss. Der Ansatz von Bundesrätin Simonetta Sommaruga zielt in die richtige Richtung. Sie anerkennt den Einsatz von nachhaltigen Treibstoffen, sogenannten Sustainable Aviation Fuels, als Königsweg und will ihren Einsatz über eine Beimischquote fördern. Wenn dies im Einklang mit der EU umgesetzt wird, erzeugt das Wirkung und entschärft die heutige Problematik, dass nachhaltige Treibstoffe vergleichsweise teuer und in zu geringer Menge verfügbar sind. Und gleichzeitig wird die heimische Luftfahrt nicht mit nationalen Abgaben belastet – und damit die für die globale Verkehrsanbindung der Schweiz wichtige Wettbewerbsfähigkeit geschwächt.
Wie ernst es der Branche ist, hat diese Woche die Swiss bewiesen. Sie und die ganze Lufthansa Group sind mit dem ETH-Spin-off Synhelion eine strategische Partnerschaft zur Markteinführung von solarem Treibstoff eingegangen. Das von Synhelion entwickelte Verfahren stellt mit Hilfe von konzentriertem Sonnenlicht CO2-neutrales Kerosin her.
Diese auch im Innovationspark Dübendorf beheimatete Zukunftsforschung muss gefördert werden. Und was machen die Grünen? Sie stellen mit ihren Anfragen im Kantonsrat das Potenzial von erneuerbaren Flugtreibstoffen in Frage. Zu hoffen ist, dass sich Innovation und Zukunftsglaube gegenüber ideologisch geprägter Verweigerung durchsetzen. asü