Am 13. Februar werden in der Stadt Zürich Regierung und Parlament neu gewählt. Dies ist auch für einen regionalen Wirtschaftsverband wie die Zürcher Handelskammer von Relevanz, denn nicht nur haben rund ein Drittel unserer Mitglieder hier ihren Sitz, sondern die Stadt Zürich bildet auch das Zentrum eines der bedeutendsten Wirtschaftsräume der Schweiz. Welche Rahmenbedingungen Unternehmen hier vorfinden, kann uns somit nicht gleichgültig sein.
Regelmässig belegt die Stadt Zürich in internationalen Rankings einen der vordersten Plätze, wenn es um das Thema "Lebensqualität" geht. Das hat gute Gründe und ganz objektiv seine Richtigkeit. Nur: kulturelle Vielfalt und die Nähe zur Natur reichen noch nicht aus. Die Stadt soll ja kein Museum sein, sondern auch Arbeitsort. Es braucht Unternehmen, Geschäfte, Büros, Arbeitsplätze. Das zeigt sich gerade im Moment sehr deutlich, wo den Restaurants, Läden und Clubs die Gäste fehlen, weil sich alle im Homeoffice aufhalten.
Wenn sich Unternehmen Gedanken bezüglich ihres Standorts machen, ziehen sie denn auch noch andere Faktoren in ihre Evaluation mit ein, z.B. Steuerbelastung, Investitionssicherheit oder Schutz des Eigentums. Und hier werden sie mit Fug ein Fragezeichen setzen. In den vergangenen Jahren hat eine links-grüne Mehrheit im Gemeinderat kompromisslos ihre Anliegen durchgedrückt. Die Stadt Zürich gibt Geld aus, als gäbe es kein Morgen, die Verwaltung wird stetig ausgebaut. Kein Wunder, dass man da im Stadtrat der Meinung ist, für Erleichterungen im Steuerbereich sei kein Spielraum vorhanden.
Wünschbar wären politischen Gremien, die sich bewusst sind, dass eine gut funktionierende Wirtschaft das Rückgrat einer Metropole bildet. Vor diesem Hintergrund ist für die ZHK unbestritten, dass wirtschaftsfreundliche Kräfte sowohl im Gemeinderat als auch im Stadtrat gestärkt werden müssen. Es ist zu hoffen, dass auch die Stadtzürcher Stimmbevölkerung die Notwendigkeit erkennt, Persönlichkeiten zu wählen, die wollen, dass Zürich auch in Zukunft noch Arbeits- und nicht nur Ausgehort ist.