Laut Avenir Suisse ziehen am urbanen Horizont „dunkle Wolken“ auf. „Viele externe Faktoren, die den Schweizer Städten in den letzten 20 Jahre eine Sonderkonjunktur bescherten, verlieren merklich an Dynamik“, hält die Denkfabrik in einem Blogbeitrag fest. Die Städte müssten sich nun auf schwierigere Rahmenbedingungen vorbereiten.
Unter anderem drohe mit dem Rückgang der Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus der EU ein wichtiger Wachstumsmotor zu erlahmen. Die Steuereinnahmen dürften mit der Unternehmenssteuerreform sowie aufgrund der demographischen Entwicklung abnehmen. Bereits jetzt treten den Angaben von Avenir Suisse zufolge mehr Personen aus dem Arbeitsmarkt aus als ein.
Auch die Digitalisierung werde die Situation der Städte ändern – dies sowohl mit Bezug auf den Online-Handel und die Mobilität als auch auf die städtische Verwaltung. Mit der Zunahme des Online-Handels dürfte etwa der stationäre Handel an Bedeutung verlieren. Dafür müssten Städte aber mit neuartigen Verkehrsströmen bei der Güterverteilung rechnen. Durch Fahrzeug-Sharing dürfte sich der öffentliche Verkehr ändern. Und die Digitalisierung der Verwaltung werde neue Kompetenzen erfordern.
„Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen gerade auch auf Ebene der grossen Städte die notwendigen politischen Weichen jetzt gestellt werden“, so Avenir Suisse. Denn gerade in den Metropolen konzentrierten sich Bevölkerung und Wirtschaftsaktivitäten mit hoher Dichte. Die erwähnten Veränderungen dürften in den Städten also „wie unter einem Brennglas“ stattfinden. ssp