Schweizer Hochtechnologie findet sich auch an Bord des Satelliten Sentinel-5 Precursor (Sentinel-5 P). Die Unternehmen APCO Technologies aus Aigle und Thales Alenia Space Schweiz tragen dazu bei, dass das hochmoderne TROPOspheric Monitoring Instrument (TROPOMI), das dieser Satellit trägt, in über 830 Kilometer Höhe eine Vielzahl von Spurengasen wie Stickstoffdioxid, Ozon, Formaldehyd, Schwefeldioxid, Methan, Kohlenmonoxid und Aerosole detektieren kann.
All diese Gase in der Troposphäre, der untersten Schicht der Atmosphäre, beeinflussen die Atemluft auf der Erde und ihr Klima. Diese Mission dient etwa auch der Überwachung von Vulkanasche für die Flugsicherheit und ermöglicht Warnungen vor hoher UV-Strahlung, die Hautschäden verursachen kann. Dies ist die erste Mission im Rahmen des Copernicus-Programms der Europäischen Kommission und der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) zur Überwachung der Erdatmosphäre. Der polarumlaufende Satellit kartiert an einem Tag die ganze Erde mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung.
Thales Alenia Space Schweiz, bei elf von zwölf Copernicus-Missionen vertreten, stellt für den im Oktober 2017 in Russland gestarteten Sentinel-5 P die Ausleseelektronik für die Detektoren des bildgebenden Spektrometers zur Verfügung.
Die Raumfahrtsparte von APCO Technologies gehört zu den europäischen Marktführern in drei Bereichen: Flugausrüstung, mechanische Bodenausrüstung (MGSE) und Dienste vor Ort. APCO Technologies entwickelte die Plattformstruktur des Satelliten für diese Mission, einschliesslich der optischen Bank für die Multispektralkamera.
Im zweiten Quartal 2025 startet die Nachfolgemission Sentinel-5, ebenfalls unter Schweizer Beteiligung. Dabei wird das Copernicus-Sentinel-5-Spektrometer auf dem polarumlaufenden Wettersatelliten MetOp Second Generation der European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites (EUMETSAT) fliegen und zusammen mit drei neuen Instrumenten die Vorhersagen über die Luftqualität des Copernicus Atmosphere Monitoring Service weiter verbessern. Die MetOp-Satelliten werden mit der ESA als Vertragspartner durch ein europäisches Industriekonsortium gebaut, das von Airbus Defence and Space geführt wird. ce/mm