Das Stimmvolk entscheidet am 13. Februar über die Tier- und Menschenversuchsverbots-Initiative. Aus der Sicht von scienceindustries ist diese Initiative radikal und schädlich. Ein rigoroses Verbot von Tierversuchen würde einen Grossteil klinischer Forschung in der Schweiz unmöglich machen, heisst es in einer Mitteilung des Verbandes. Zudem würde die Versorgung mit Medikamenten in Frage gestellt. Ausser der pharmazeutischen Industrie wären etwa auch die Hersteller von Kosmetika und Reinigungsmitteln betroffen.
scienceindustries verweist stattdessen auf die jahrzehntealten Bemühungen der betroffenen Branchen, Tierversuche durch innovative Alternativen zu ersetzen. Bereits 1987 sei die Stiftung Forschung 3R gegründet worden, welche sich für den Ersatz von Tierversuchen, die Verringerung ihrer Zahl und ihre qualitative Verbesserung eingesetzt habe. 2018 wurde die Stiftung in das nationale Kompetenzzentrum 3RCC umgewandelt.
In drei Jahrzehnten wurde die Zahl der Tierversuche von 2 Millionen auf unter 600'000 pro Jahr verringert. Rund 20 Prozent der Tiere würde für die Prüfung pharmazeutischer und chemischer Produkte gebraucht, 64 Prozent für die Grundlagenforschung. In der Schweiz dürften Tierversuche nur dann vorgenommen werden, wenn es keine anerkannten Alternativen gebe, schreibt scienceindustries.
„Die Schweiz hat eines der strengsten Tierschutzgesetze weltweit", so Stephan Mumenthaler, Direktor scienceindustries. „In der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen sind Versuche am Menschen und mit Tieren essenziell, ja sie sind von Staates wegen vorgeschrieben, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten." stk