Schweizer Wirtschaft dürfte 2024 um 2 Prozent wachsen

Zürich - Die Zürcher Kantonalbank rechnet ab Mitte 2024 mit einer konjunkturellen Erholung. Sie erwartet im Durchschnitt ein Wachstum des Bruttoinland­produkts um 2 Prozent und eine Inflationsrate um 1,5 Prozent. Als Treiber der Weltwirtschaft sieht sie die Energiewende und Künstliche Intelligenz.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat ihren CIO (Chief Investment Office) Marktausblick 2024 veröffentlicht. Auf mehreren Ebenen sieht sie Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung ab Mitte des nächsten Jahres – dies trotz der gegenwärtigen Wachstumsflaute, die den Schweizer Arbeitsmarkt und den bis anhin dynamischen Stellenaufbau bremst. Für die Unternehmen sei dabei die gute Nachricht, dass sich zumindest der konjunkturell bedingte Fachkräftemangel abschwäche, heisst es dazu auch in einer Medienmitteilung.

Doch vermöge die auf den Arbeitsmarkt drängende junge Generation den Abgang der Babyboomer-Generation nicht zu kompensieren: „Der strukturelle Fachkräftemangel wird uns auch in den nächsten Jahren begleiten.“ Gleichzeitig werde die Schweizer Wirtschaft immer krisenfester: der Dienstleistungssektor wachse überproportional und der Handelsbilanzüberschuss werde durch die konjunkturresistenten Branchen Pharma, Transithandel und Wertsachen dominiert.

Die internationale Konjunkturentwicklung stellt die Schweizer Unternehmen laut ZKB vor grosse Herausforderungen. „Die Warenexporte harzen, der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe ist markant, so dass sich der Industriesektor in einer Rezession befindet.“ Doch seien die rezessiven Kräfte der Weltwirtschaft von kurzer Dauer. Im Frühjahr seien erste Zinssenkungen durch die amerikanische und die europäische Zentralbank zu erwarten. Hierzulande rechnet das CIO-Office der ZKB für 2024 mit einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2 Prozent.

Dass die Schweiz einer Rezession entgeht, liegt laut ZKB vor allem am dynamischen Wachstum der Bevölkerung. Hinzu kämen sportliche Grossereignisse wie die Olympischen Spiele in Paris und die Fussball-Europameisterschaft in Deutschland. Die beiden Veranstalter Olympisches Komitee und UEFA haben ihre Hauptsitze in der Schweiz. Deren Lizenzeinnahmen werden die Schweizer BIP-Wachstumsrate ebenfalls nach oben drücken. ce/mm

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