Die Erträge der Privatbanken sind 2023 gegenüber dem Vorjahr von 19,9 Milliarden Franken auf 20,5 Milliarden Franken gestiegen, informiert die KPMG in einer Mitteilung. In der jährlich gemeinsam mit der Universität St.Gallen (HSG) herausgegebenen Studie Clarity on Swiss Private Banks führen die Untersuchenden den Anstieg vor allem auf erhöhte Zinseinkünfte zurück. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr um 26,5 Prozent gestiegen, heisst es in der Mitteilung. Vor allem kleine Privatbanken profitierten von den höheren Zinsen und konnten ihr Zinsergebnis um fast 60 Prozent, ihren Ertrag um 20 Prozent steigern. Der Bruttogewinn erhöhte sich dabei von 321 Millionen Franken auf 528 Millionen Franken.
Bei mittleren Banken, deren Zinsumsätze um 10 Prozent stiegen, erhöhte sich der Bruttogewinn auf 817 Millionen Franken. Auch die acht grossen Privatbanken konnten ihr Zinsergebnis steigern. Wegen eines höheren Zinsaufwandes fiel das Wachstum mit 11 Prozent jedoch geringer aus als bei den mittleren und kleinen Mitbewerbern, so die Studie. Die Grossbanken mussten aufgrund rückläufigen Kommissiongeschäfts einen Rückgang des Bruttogewinns um 8 Prozent von 4,8 Milliarden auf 4,4 Milliarden Franken verzeichnen.
Das verwaltete Vermögen stieg 2023 leicht von 2,9 Billionen auf 3 Billionen Franken. Grund dafür waren im wesentlichen neuangelegte Mittel im Wert von 67 Milliarden Franken. Allerdings blieb das Netto-Neugeld unter dem Niveau der Vorjahre und kann kein nachhaltiges Wachstum realisieren.
„Aufgrund der positiven Marktentwicklung wäre eine stärkere Zunahme der verwalteten Vermögen zu erwarten gewesen“, wird Philipp Rickert, Leiter Financial Services von KPMG Schweiz, in der Mitteilung zitiert. „Die starke Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Dollar und dem Euro hat die Kursgewinne jedoch wieder zunichte gemacht.“ ce/ww