Wie denkt die Bevölkerung über die Wirtschaft? Was sind die Motive und Erfahrungen hinter der wachsenden Entfremdung von Wirtschaft und Gesellschaft? Diesen Fragen gingen Heike Scholten und Fabienne Hess mit dem von ihnen entwickelten Dialogprojekt «Wir, die Wirtschaft» auf den Grund. In einer exklusiven Vorschau auf die Ergebnisse der Studie wurde deutlich, dass der oft vermutete Graben zwischen Wirtschaft und Gesellschaft nicht der Realität entspricht. Wie so oft präsentiert sich auch hier ein differenziertes Bild: Die Bevölkerung ist sich des Stellenwerts und der Bedeutung der Wirtschaft für unser Land und unseren Wohlstand sehr wohl bewusst – und hat folglich konkrete Erwartungen an die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung der Unternehmen. Als Fazit lässt sich festhalten, dass im Diskurs um offene Märkte eine Pattsituation zwischen positiven und kritischen Einschätzungen bestehe. In einer besonderen Verantwortung werden die Unternehmen gesehen. Konkret heisst dies: Die Kommunikation muss bei den Werten ansetzen, um die Menschen für eine wirtschaftsfreundliche Politik zu gewinnen.
Politisch breit abgestützte Lösungen für drängende Themen gefordert
Der Jahreswechsel läutete einen Wechsel an der Spitze der ZHK ein: Raphaël Tschanz übernahm die Leitung von seiner Vorgängerin, Regine Sauter. In seiner Ansprache ging der neue Direktor auf die Aufgabe der ZHK ein, Lösungen für die drängenden politischen Probleme mitzuentwickeln. Dazu zählen glaubwürdige Vorschläge zu Themen wie Altersvorsorge, Fachkräftemangel, Wohnen und Energieversorgung. Für Raphaël Tschanz ist dabei wichtig, dass die Anliegen der Handelskammer nicht nur auf Papier existieren, sondern von den Unternehmerinnen und Unternehmern an die Öffentlichkeit getragen werden. Denn sie verleihen der Wirtschaft eine glaubwürdige Stimme. Zu diesem Zweck möchte der neue Direktor den Mitgliedern vermehrt eine öffentliche Plattform bieten und den Austausch mit den Behörden und der Politik intensivieren. Für Raphaël Tschanz ist klar: «Um Wohlstand, unternehmerische Freiheit sowie Lebensqualität auch künftig zu gewährleisten, braucht es eine Politik der Kooperation über die politischen Grenzen hinaus.»
Feierliche Verabschiedung von Regine Sauter
Nach gut elf Jahren wurde Regine Sauter als Direktorin der ZHK feierlich verabschiedet. In einem Interview mit dem Publizisten Peter Hartmeier liess Regine Sauter ihre Zeit als Direktorin mit Charme und Witz nochmals Revue passieren. Für sie ist der Einsatz für den Wirtschaftsstandort die eigentliche Raison d’être der ZHK. In ihrer Zeit als Direktorin sei die ZHK digitaler geworden und die politische Arbeit verstärkt worden. Ebenfalls in dieser Zeit feierte die ZHK ihr 150-jähriges Jubiläum. Auf die Frage nach ihrem persönlichen Fazit antwortete Sauter: «Die Leitung der ZHK war für mich mein bisher spannendster Beruf, und ich werde mit besten Erinnerungen an diese elfeinhalb Jahre zurückdenken.» Karin Lenzlinger, Präsidentin der ZHK, würdigte in einer Laudatio das unermüdliche Engagement von Sauter für die Sache der ZHK, dankte ihr für ihren grossen Verdienste als Direktorin und wünschte ihr für die Zukunft alles Gute.