Raiffeisen Schweiz sieht eine Trendwende am Markt für Wohneigentum. Die Bankengruppe hat die Entwicklungen am Immobilienmarkt in ihrer Studie „Immobilien Schweiz – 3Q 2024“ untersucht. „Die Nachfrage nach Wohneigentum hat sich nach ihrem Einbruch infolge des markanten Zinsanstieges wieder weitgehend erholt“, wird Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, in einer Mitteilung von Raiffeisen zur Studie zitiert. „Neben der Rückkehr des Wohnkostenvorteils gegenüber der Miete im Zuge der wieder sinkenden Zinsen, schwappt neu auch eine Überschussnachfrage aus dem Mietwohnungsmarkt auf den Eigenheimmarkt über.“
Das dadurch gestiegene Angebot wird nach Ansicht der Fachleute von Raiffeisen Schweiz jedoch nicht durch Bautätigkeit, sondern nur aus dem Bestand bedient. Sie rechnen daher damit, dass die Knappheit am Wohnimmobilienmarkt nur kurzfristig entschärft wird. „Das flüssigere Angebot sowie die wieder zuversichtlicheren Käuferinnen und Käufer beginnen sich in einer höheren Zahl von Handänderungen niederzuschlagen“, erläutert Hasenmaile. Die Immobilien gingen dabei mehrheitlich zu den von den Verkaufenden gewünschten Preisen über den Tisch. Mittelfristig geht der Chefökonom bei Raiffeisen Schweiz daher von erneut stärker steigenden Preisen aus.
Einem steigenden Angebot an Neubauten steht nach Ansicht der Fachleute der Verdichtungsprozess entgegen, bei dem neue Wohnhäuser vorrangig an Stelle alter Objekte entstehen. Am Mietwohnungsmarkt werde der Leerstand in Kürze unter 1 Prozent absinken, vermutet Hasenmaile. Auch der Anstieg des Jahreswachstums der Angebotsmieten auf 6,4 Prozent im zweiten Quartal 2024 belege einen Nachfrageüberhang. ce/hs