Kanton fordert vom Flughafen Abbau der Verspätungen

Zürich/Kloten ZH - Der Zürcher Fluglärm-Index liegt erstmals seit der Pandemie über dem Richtwert. Hauptgrund ist die deutlich gestiegene Nachfrage nach Flugreisen. Das geht aus dem Flughafenbericht 2024 des Kantons Zürich hervor. Der Kanton fordert vom Flughafen einen Abbau der Verspätungen.

Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat den Flughafenbericht 2024 verabschiedet. Mit einem solchen Bericht stellt der grösste Minderheitsaktionär der Flughafen Zürich AG alljährlich fest, ob seine Erwartungen bezüglich volks- und verkehrswirtschaftlicher Bedeutung, Umweltschutz, Unternehmensführung und Beziehungspflege erfüllt wurden.

Wie es dazu auch in einer Medienmitteilung heisst, haben sowohl die unerwartet rasche Erholung der Nachfrage nach Flugreisen als auch Personalengpässe bei den Flughafenpartnern, Streiks im Ausland und erschwerende Wettersituationen den Flughafen Zürich im zu Ende gehenden Jahr vor grosse Herausforderungen gestellt. Zudem haben sich die Flugrouten nach Asien durch die gesperrten Lufträume der Ukraine und Russlands teilweise deutlich verlängert.

All dies hat vor allem in Ferienzeiten zu längeren Wartezeiten am Boden und Verspätungen in der Luft geführt. Dadurch ist die Zahl der Flüge nach 23 Uhr steil angestiegen. Deren Zahl überschritt sogar das Niveau von vor der Pandemie. Die Zahl der tagsüber stark lärmbelasteten Personen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent, die Zahl der im Schlaf gestörten Personen um 37 Prozent. Alle anderen Erwartungen des Kantons wurden erfüllt oder übertroffen.

Für die Zukunft ist der Regierungsrat optimistisch: Massnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit, die Flottenerneuerungen und längerfristige bauliche Massnahmen werden sich seiner Einschätzung nach günstig auf die Lärmbelastung auswirken. Dazu gehöre unter anderem die im März 2024 vom Zürcher Stimmvolk mit einem Ja-Anteil von 61,7 Prozent angenommene Vorlage zu den Pistenverlängerungen. ce/mm

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