(CONNECT) Die Women's Brain Foundation (WBF) hat laut einer Mitteilung in Zusammenarbeit mit der London School of Economics in einer Studie nachgewiesen, dass Velowege abseits der Strasse das Demenzrisiko und die Gesundheitskosten potenziell senken. Besonders sei dies bei Frauen der Fall, heisst es. Die global tätige und gemeinnützige Zürcher Stiftung tritt dafür ein, dass die Forschung und Politik biologische und soziale Unterschiede zwischen den Geschlechtern berücksichtigen. Ihr Fokus liegt auf Fragen der neurologischen und mentalen Gesundheit.
Die im „International Journal of Geriatric Psychiatry“ veröffentlichte Studie baut auf den Erkenntnissen des Berichts Dementia prevention, intervention, and care: 2024 report of the Lancet standingCommission auf. Bereits hier war der Nutzen von körperlicher Aktivität bei der Reduzierung des Demenzrisikos hervorgehoben worden. Der Ansatz der WBF-Studie basierte auf der Modellierung verschiedener Fallszenarien und deren Auswirkungen auf die Demenzrate sowie die Kosten für Gesundheits- und Sozialfürsorge. Das erklärt in der Mitteilung eine der Studienautorinnen, die WBF-Gründerin Dr. Antonella Santuccione Chada. Demzufolge seien Velowege abseits der Strasse ein besonders wirksames Mittel, um das Geschlechtergefälle durch körperliche Aktivität zu verringern. Körperliche Bewegung werde durch diese sichere und leicht zugängliche Umgebung gefördert; vom Ausbau dieser Infrastruktur profitierten Frauen am meisten.
Die Studie, die durch das Pharmaunternehmen F. Hoffmann-La Roche unterstützt wurde, bezieht sich darauf, dass Frauen grundsätzlich stärker demenzgefährdet sind als Männer. Daher, so Antonella Santuccione Chada, sei es zielführend, dass Frauen individuell ihren Lebensstil veränderten, aber auch Investitionen in die Infrastruktur angestossen würden. Einen Fokus der Stadtplanung auf das Velofahren sieht sie als wichtige Strategie für die öffentliche Gesundheit an. „Wenn wir die langfristige Belastung durch Demenz verringern wollen, müssen wir eine Gesellschaft neu gestalten, die Frauen einbezieht und insbesondere das Risiko in dieser Bevölkerungsgruppe reduziert“, wird sie zitiert.
Antonella Santuccione Chada wird am 7. April in Basel an der FutureHealth Basel als Rednerin auftreten. Sie spricht über das Potenzial für die Medizin durch die Berücksichtigung weiblicher Besonderheiten. Die Konferenz legt unter anderem einen Schwerpunkt auf Gendermedizin und deren Bedeutung für Prävention und Therapien. Die Konferenz bietet eine Plattform für nationale und internationale Fachleute, um über Medizin der Zukunft, die Ökonomie des Gesundheitssystems und die Versorgungslandschaft der Schweiz zu diskutieren. Dabei geht es um den Brückenschlag zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien. Veranstaltet wird FutureHealth Basel von NZZ Connect, einer Zweigniederlassung der NZZ mit Sitz in Bern. Tickets sind über die FutureHealth-Plattform erhältlich. ce/mm