Haushalte stehen vor Kaufkraftverlust

Zürich - Die Löhne werden im kommenden Jahr voraussichtlich durchschnittlich um 1,9 Prozent steigen. Dies gleicht zwar die Inflation, nicht aber steigende Prämien der Krankenkassen aus. Eine Vielzahl der Haushalte greift daher voraussichtlich auf Erspartes zurück. Dies zeigt eine Studie der UBS.

Schweizer Unternehmen werden die Löhne ihrer Mitarbeitenden im kommenden Jahr durchschnittlich um 1,9 Prozent aufbessern, informiert die UBS in einer Mitteilung. Die Grossbank stützt sich dabei auf ihre jährliche Lohnumfrage des Chief Investment Office von UBS Global Wealth Management, an der in diesem Jahr 289 Unternehmen teilnahmen. Als „dominanter Treiber“ der Lohnerhöhungen wird in der Mitteilung die Inflation genannt.

„Die Unternehmen gewähren zwar mehrheitlich den Teuerungsausgleich, gehen aber selten darüber hinaus“, wird Florian Germanier, UBS-Ökonom und Verantwortlicher der Umfrage, in der Mitteilung zitiert. Aufgrund steigender Krankenkassenprämien müssen die Haushalte im nächsten Jahr sogar mit einem Kaufkraftverlust rechnen. Einen deutlichen Rückgang des Konsums aufgrund der sinkenden Kaufkraft schliessen die Fachleute der UBS jedoch aus. Sie gehen davon aus, dass viele Haushalte auf Erspartes zurückgreifen, um die Belastungen durch Prämienanstieg und steigende Mieten auszugleichen.

Der voraussichtliche Lohnanstieg wird zudem nicht zu einer galoppierenden Inflation in naher Zukunft führen, schätzen die Fachleute. Drei von vier der von ihnen befragten Unternehmen gehen für das kommende Jahr von einer Inflationsrate innerhalb des Zielbands der Schweizerischen Nationalbank (SNB) aus. „Die Lohnerhöhungen sind zwar zu wenig stark, um die SNB zu weiteren Zinserhöhungen zu zwingen, verhindern aber gleichzeitig einen schnellen Rückgang der Inflation“, meint Daniel Kalt, Chefökonom UBS Schweiz. Er geht davon aus, dass die SNB ihre aktuellen Leitzinsen in den kommenden Quartalen beibehält. ce/hs

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